Gastro-Tipps : Tapas - Unverkennbar spanisch und mehr als Häppchen
Die Küche der Iberischen Halbinsel gilt als eine der besten und beliebtesten weltweit. Die spanischen Regionen haben einige Spezialitäten zu bieten, die auch in Deutschland gerne gegessen werden. Allen voran Tapas.
Kleine Häppchen, die man warm oder kalt, im Sitzen oder im Stehen, mit Bier, Wasser oder Wein genießen kann.
Wer schon einmal in Spanien war und die authentische Küche des Landes probiert hat, kennt auch Tapas. Doch die wenigsten wissen, wo diese kleine Spezialität ihren Ursprung hat. Eine schöne Geschichte, die auf Erzählungen von spanischen Historikern basiert, macht immer wieder die Runde. So soll König Alfonso XIII. auf einer seiner zahlreichen Reisen durchs Land Anfang des 20. Jahrhunderts die andalusische Hafenstadt Cádiz besucht haben. Dort kehrte er mit seinen Begleitern in der Venta „Ventorrillo del Chato“ ein und bestellte ein Glas Sherry. Plötzlich wehte ein starker Wind durch die direkt am Hafen gelegene Bodega. Geistesgegenwärtig bedeckte ein Kellner das Glas des Monarchen mit einem Stück Schinken, um den Inhalt des Glases vor dem aufwirbelnden Staub und Dreck zu schützen. Seine Hoheit fand’s prima, trank seinen Wein und aß den Schinken. Die Tapa – Spanisch für „Deckel“ – war geboren.
Nach seiner Rückkehr wies er alle Gasthäuser des Landes in einem Dekret an, Wein nur noch in Begleitung einer Tapa auszuschenken. Die Venta „Ventorrillo del Chato“ gibt es immer noch. Und die jeden Tag frisch zubereiteten Tapas sind nach wie vor der kulinarische Renner. Früher bestand eine Tapa aus einer Scheibe Schinken, einem Stück Chorizo oder Salchichon. Natürlich durfte es je nach Geschmack auch mal eine Scheibe Ziegen- oder Schafskäse sein. Nicht überall im Land werden Tapas so genannt. In Sevilla nennt man die leckeren Häppchen zum Beispiel „convida“, weil man so etwas Gutes seinen Freunden gern anbietet, oder in Navarra und Aragon „alifara“ (Mittagessen).