WSV in Belek Intensive Trainingseinheiten für die WSV-Keeper in Belek

Belek · Am dritten Tag in Belek mussten vor allem die beiden Torhüter des Regionalligisten Federn lassen: Bereits um 6.45 Uhr, immerhin 4:45 Uhr deutscher Zeit stand für die Beiden die erste Einheit auf dem Plan.

 Die Torhüter hatten am Dienstag bereits um 6.45 Uhr die erste Einheit beim neuen WSV-Torwarttrainer zu absolvieren.

Die Torhüter hatten am Dienstag bereits um 6.45 Uhr die erste Einheit beim neuen WSV-Torwarttrainer zu absolvieren.

Foto: Daniela Ullrich

Torwart, Torhüter, Torwächter, Torsteher, Tormann oder Torspieler, auch: Schlussmann, Keeper oder Goalie. Eine Position, viele Bezeichnungen für den letzten Mann, der nicht nur Bälle, sondern gleichzeitig Punkte für sein Team festhalten kann und dessen Fähigkeiten auch über Sieg oder Niederlage entscheiden können.

Was den WSV betrifft, ist gleich das erste Spiel nach der Winterpause ein Alles-oder-Nichts-Match. Denn am 10. Februar muss der Sportverein nach Duisburg zum VfB Homberg reisen, dort das Viertelfinale im Niederrheinpokal bestreiten. Das ist dem Verein wichtig, steht für den Fall einer Finalteilnahme doch die DFB-Pokal-Teilnahme im Raum - und die würde dem finanziell gebeutelten Regionalligisten in der momentanen Situation durchaus eine Perspektive bieten.

WSV-Trainingslager in Belek - unsere Bilder vom dritten Tag
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Foto: Daniela Ullrich

Aber erst einmal steht dem WSV im Trainingslager ein hartes Stück Arbeit bevor - und das gilt vor allem für die beiden Keeper. Die „dürfen“ in der Woche im türkischen Belek nämlich vier Einheiten mehr absolvieren als ihre auf dem Feld kickenden Mannschaftskollegen. Am Dienstag hieß es für sie dann auch: 6.45 Uhr Treffpunkt Fitnessraum. „Die Keeper müssen im ganzen Team die fittesten sein“, sagt Sven Locke.

Der 33-Jährige ist neu beim Wuppertaler SV, hat sein Engagement für den Verein zur Herzensangelegenheit erklärt. Der Krefelder möchte den WSV voranbringen. Es ist die Herausforderung, die ihn reizt.

Mit 17 Jahren hatte er sich so schwer verletzt, dass seine Fußball-Karriere zu Ende war, noch ehe sie richtig begonnen hatte. Immerhin hatte Locke alle U-Nationalmannschaften des DFB durchlaufen und war fest überzeugt über den MSV Duisburg, bei dem er neun Jahre gespielt hatte, den Sprung in den Profi-Fußball schaffen zu können. Aber den Kopf steckte er damals nicht in den Sand, sondern überlegte, wie es weitergehen könnte. Bereits während des Studiums zum Diplom-Sportlehrer auf Lehramt gründete er eine Firma. „Auf die klassichen Studenten-Nebenjobs hatte ich schlicht keine Lust“, erklärt er die Motivation dahinter.

Statt zu kellnern, trainierte er bei verschiedenen kleinen Vereine am Niederrhein die Torhüter - und zwar nur die. Schnell wurde ihm klar: „Eine qualitativ hochwertige Ausbildung speziell für Keeper gab es bis vor gut zehn Jahren eigentlich nicht.“ Eine Marktlücke. Nach und nach vergrößerte er sein Unternehmen. „Heute sind wir europaweit die größte Schule, die ausschließlich Torwarttraining als Rundumpaket anbietet“, sagt er. Den Namen „Keeperacademy“ hat er sich schützen lassen, auch die Markenrechte daran. Vom Training auf dem Platz bietet seine Akademie auch neben dem Platz eine Rundum-Betreuung speziell für die Bedürfnisse von Torhütern. „Abgesehen von den Operationen selbst, decken wir alles ab, haben also auch Physiotherapeuten und Athletiktrainer, deren Übungen und Behandlungen speziell auf die Anforderungen der Keeper zugeschnitten sind.

 Tom Meurer ist am Dienstag nach Klausur als Nachzügler zum WSV im Trainingslager in Belek dazugestoßen.

Tom Meurer ist am Dienstag nach Klausur als Nachzügler zum WSV im Trainingslager in Belek dazugestoßen.

Foto: Daniela Ullrich

Dass Basti Wickl und Zugang Niklas Lübcke ganz unterschiedliche Typen sind, beide viel Spielpraxis brauchen, macht die Aufgabe für ihn beim WSV so interessant, sagt Torwart-Trainer Locke. Und die beiden Keeper bekommen gleich die volle Breitsaite an Intensität im Training von ihm angediehen, aber sie beschweren sich nicht. Im Gegenteil: Es macht ihnen sichtlich Spaß von Locke gefordert zu werden. Immerhin trainiert der auch spanische Erstligisten. Und: „Ich habe den Beiden zum Einstand jedem ein Paar Torwart-Handschuhe geschenkt und schon war das Eis gesprochen“, verrät Locke seinen Trick. Zuckerbrot und Peitsche, sozusagen. In den kommenden Tagen ist aber wohl vor allem Peitsche angesagt. Mittwoch steht zudem das erste von zwei Testspielen an. Physiotherapeut Dario Ernsten, der am Dienstag Geburstag hatte, wird dann wohl wieder alle Hände voll zu tun haben. Auch, weil mittlerweile auch Nachzügler Tom Meurer nach Klausurphase angekommen ist.

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