WSV in Belek Der WSV trainiert in Belek unter optimalen Bedingungen

Belek · Sonne statt Schnee: Während in Wuppertal der Winter zurückgekehrt ist, kann der WSV an der türkischen Riviera unter nicht nur klimatisch optimalen Bedingungen trainieren.

 Schnee können die WSV-Spieler auch in Belek sehen, aber aus sehr weiter Entfernung.

Schnee können die WSV-Spieler auch in Belek sehen, aber aus sehr weiter Entfernung.

Foto: Daniela Ullrich

Teamgeist, Einstellung, Identifikation - das sind für WSV-Cheftrainer Adrian Alipour keine leeren Worthülsen. „Wir brauchen Spieler, die Ziele haben, die sich weiterentwickeln wollen und die stolz darauf sind, für den Wuppertaler Sportverein zu spielen“, sagt der 40-Jährige am zweiten Tag des Trainingslagers im türkischen Belek, wo sich sein Team und er noch bis einschließlich Samstag unter optimalen Bedingungen auf das Restprogramm der Regionalliga West vorbereitet, für das es immerhin vier Neuzugänge zu integrieren gilt.

Während auf der Oberbergischen Straße Schnee liegt und an Trainingsbetrieb dort vorerst einmal nicht zu denken ist, kann der WSV in Belek unter optimalen Bedingungen trainieren: Sonne, kaum Wind und traumhafte 16 Grad. „Wir haben einen extrem guten Platz hier, der heute noch einmal präpariert worden ist. Da macht das Training nicht nur richtig viel Spaß, sondern wir können auch ganz viel taktisch trainieren“, berichtet Alipour von der gut gepflegten Naturrasen-Anlage, die direkt neben dem Golfplatz des Hotels gelegen ist, in dem der WSV-Tross untergebracht ist.

Im Gloria Verde Resort fühlt sich die rot-blaue Einheit also wohl. Der große Spa-Bereich mit Sauna, Hamam und verschiedenen Innen-Pools tut dabei sein Übriges und hilft den Spielern, nach den Trainingseinheiten die Muskeln wieder locker zu bekommen. Die waren am Montag so intensiv, dass es für die Spieler ins Eisbad ging - aber nur bis zu den Knien. Auch das Hotel-Essen ist auf die Ernährungsgewohnheiten der derzeit im Hotel residierenden Sportler abgestellt. Denn der WSV ist natürlich nicht der einzige Verein, der an der türkischen Riviera seine Zelte aufgeschlagen hat. Da wäre zum Beispiel das Nachwuchs-Schwimmteam von Fenerbahce Istanbul mit rund 40 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis zehn Jahren, das mit mehreren Trainern dort abgestiegen ist. Zudem ist mit dem FC Universitatea Craiova derzeit ein rumänischer Drittligist im gleichen Hotel abgestiegen wie der WSV.

Den Trainingsplatz wiederrum nutzen sowohl der WSV als auch russische und albanische Teams. Beim FK Partizani aus Albanien zum Beispiel handelt es sich um einen Erstligisten. Die Mannschaft hatte am Montag nach dem WSV Training.

Doch für die Fußballer des deutschen Regionalligisten steht nicht allein sportlich einiges auf dem Programm. „Wir werden viele Einzelgespräche mit Spielern führen“, kündigte Trainer Alipour am Montag an. Dabei soll es um die individuellen Stärken und Schwächen der Kicker gehen und wie diese der Mannschaft helfen können. In kleineren Gruppen soll zudem vor allem taktisch gearbeitet werden. Und nicht zuletzt muss der ein oder andere sowas wie „nachsitzen“: Aufarbeiten von Defiziten heißt das dann im Fußball-Deutsch und macht den betroffenen Spielern mehr Spaß als es Schülern das wirkliche Nachsitzen macht.

Generell ist der sogenannte Spaßfaktor hoch beim WSV in Belek und fast scheint es so, als habe der Verein nicht noch vor wenigen Tagen vor dem finanziellen Ruin gestanden. Das extern finanzierte Trainingslager kommt vermutlich gerade wegen der Turbulenzen der vergangenen Wochen zum rechten Zeitpunkt.

Aus dem Team soll eine eingeschworene Gemeinschaft werden. In der Türkei legt das Trainerteam um Adrian Alipour dafür das Fundament, damit in der Liga und auch im Pokal eine Einheit auf dem Platz steht, die sich blind versteht. Ob das gelingt, hängt davon ab, in wie weit es Alipour gelingt, seine Vorstellung von Teamgeist, Einstellung und Identifikation mit dem Verein und dessen Zielen in die Mannschaft zu implementieren. Die ersten beiden Tage in Belek machen da Hoffnung. Ein Lagerkoller ist weit entfernt. Allein um den Kapitano macht man sich ein wenig Sorgen: Gaetano Manno laboriert an heftigen Zahnschmerzen.

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