Fußball-Regionalliga : Der WSV liegt vielen am Herzen
Wuppertal Großes Bangen vor der Pressekonferenz am Freitag. Geht es überhaupt weiter?
Wie geht es beim Wuppertaler SV weiter - und geht es überhaupt weiter ohne Insolvenz? In einer Art Schockstarre warten die Anhänger des Fußball-Regionalligisten und an ihm Interessierte auf das, was der Vorstand am Freitag um 13.30 Uhr in einer Pressekonferenz verkünden will. Für sehr viele ist der Verein immer noch eine Herzensangelegenheit und ein Stück Wuppertal. „Ich habe keine Ahnung, was da am Freitag verkündet wird, kann mir aber momentan alles vorstellen, von einem neuen Sponsors, über einen Hilferuf, dass weiter Geld fehlt, bis hin zur Verkündung, dass doch Insolvenz angemeldet werden muss“, sagt Lutz Strack vom Fan-Club Aktive Gegengerade. Diese gedämpfte Stimmung habe er auch am Mittwoch beim Spiel gegen Dortmunds U 23 im Stadion gespürt. Auf gute Aktionen hin gab es zwar Anfeuerung, aber ansonsten war eher Grabesstille angesagt, nur abgemildert von den Gesängen der Dortmunder Ultra-Fans, die man sonst eher vom WSV-Anhang gewöhnt war.
Auch von den Verantwortlichen des WSV ist nichts über die Inhalte von Freitag zu erfahren. Da gab es wohl noch einige Unklarheiten. Man habe Stillschweigen vereinbart, wobei es am Donnerstag noch zwei für den WSV entscheidende Termine gebe.
Vereinsikone Günter Pröpper:
Es tut weh, was derzeit passiert
„Nichts sagen möchte eigentlich Vereinsikone Günter Pröpper, der auch gegen Dortmund mit seiner Frau auf der Tribüne saß und ein treuer Besucher der Heimspiele ist. „Es tut weh, was derzeit um den Verein herum geschieht. Ich hoffe nur, dass sie das hinbekommen“, meinte der 77 Jahre alte „Meister“ und Torjäger. „Der WSV ist nach wie vor ein Leuchtturm für den Wuppertaler Sport. Das nützt auch den anderen Vereinen, weil sie dadurch mehr Anerkennung erhalten“, sagt Volkmar Schwarz, Geschäftsführer des Stadtsportbundes. Auch er will sich eine Stadt ohne seinen größten Fußballverein nicht vorstellen. Genausowenig wie Erik Einar Larsen, seit 1967 Fan des Vereins und ein Unikum, das den WSV in guten wie schlechten Zeiten, teilweise auch mit der Kamera, begleitet. „Ich unterrichte viele Kinder, habe aber nur einen Sohn“, sagt der Musiklehrer pathetisch und meint den WSV, zu dem es „bei allen netten kleinen Fußballvereinen in Wuppertal keine Alternative“ gebe. „Ich bin der Meinung, dass eine Insolvenz das Beste wäre, aber ich bin kein Fachmann, so Larsen.