Wuppertaler SV WSW und AWG stellen WSV Bedingungen

Wuppertal · Städtische Töchter haben Sponsorenverträge gekündigt, würden aber weitermachen.

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Foto: wsv

Im Ringen um die Abwendung einer Insolvenz kämpft der Wuppertaler SV gerade gegen Windmühlen. Für Freitag hat er zur Pressekonferenz eingeladen, will unter anderem die Frage beantworten, ob die nötigen Gelder beschafft werden können, um auch den Mai zu überbrücken - Mitte des Monats sind wieder die Gehälter fällig. Die Aussicht auf eine höhere Einnahme im Niederrheinpokalfinale kann die Löcher nicht allein schließen, auch wenn sie hilft. Für Alarm in der WSV-Führung hat außerdem die Kündigung des Sponsorenvertrags von Stadtwerken (WSW) und Abfallwirtschaft Gesellschaft (AWG) für die neue Saison gesorgt. Nach WZ-Informationen würde damit eine stattliche fünfstellige Summe im Etat fehlen, der ohnehin ein Sparhaushalt werden könnte.

Umgang  mit Personal und
Fans sehr kritsch gesehen

Martin Bickenbach, Geschäftsführer der Stadtwerke und auch für die AWG zuständig, hat sich mit dem Vorstand der Unternehmen am Mittwoch allerdings abgestimmt, dass man das Engagement im Sommer doch weiterführen würde, wenn gewisse Bedingungen erfüllt seien. „Wir wollen wissen, wie es weitergeht, wir wollen ein Konzept haben“, sagte Bickenbach der WZ. Am Montag habe er ein längeres Gespräch mit WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner geführt. Bedingung für ein weiteres Engagement sei unter anderem, dass der Verein weiter in der Regionalliga spiele und nicht in die Insolvenz müsse. Die Sponsorenverträge, die sich ansonsten im Sommer automatisch verlängert hätten, habe er aus zwei Gründen gekündigt. „Was mich im Vorfeld sehr stark gestört hat, ist der Umgang mit dem Personal beim WSV, erst Leute etwa aus Berlin zu holen und dann im Winter zu sagen, ihr könnt alle gehen“, so Bickenbach. Zweiter Punkt sei gewesen, den Fans bei der Rettungsaktion im Januar das Geld aus der Tasche zu ziehen, um dann sagen zu müssen, es reicht nicht, es ist alles viel schlimmer. Damit spricht Bickenbach die Vergangenheit an.

Oberbürgermeister Mucke wirbt weiter für Unterstützung

Dass es unter der neuen Führung noch eine Zukunft geben kann, hofft Oberbürgermeister Andreas Mucke. Er wirbt weiter auf vielen Ebenen für den WSV um Unterstützung. „Die ist gerade jetzt wichtig, wo es um einen Neuaufbau geht. Für die städtischen Töchter kann ich nicht sprechen, sie sind ja Sponsoren, als Stadt haben wir aber keine Möglichkeit für eine direkte finanzielle Unterstützung“, so Mucke. „Um das Niederrheinpokalendspiel doch noch in Wuppertal zu ermöglichen, haben wir aber zügig alles erledigt, was Genehmigungen betrifft.“ Das sollte dem Verein finanziell ja ebenfalls helfen, sei aber auch für die Fans wichtig. „Ein Fußballverein ist nicht nur ein Marketinginstrument für eine Stadt, sondern auch für die Menschen emotional von großem Wert“, so Mucke.

Bei der Sparkasse als weitere städtische Tochter und Hauptgläubiger des Vereins will man von einer Unterstützung nicht abrücken, allerdings in der aktuellen, prekären Situation auch nichts weiter `drauf packen. „Wir sind immer als Sponsor für den WSV aufgetreten und werden davon nicht abrücken“, sagte Unternehmenssprecher Florian Baumhove unserer Zeitung. Soforthilfen, wie es sie in der Vergangenheit immer mal wieder gegeben habe, seien aber nicht geplant.

So stützen sich beim WSV wohl viele Hoffnungen auf Ex-Präsident Friedhelm Runge, der schon für eine Bürgschaft im März eingesprungen war und nun offenbar Trikotsponsor für das Pokalfinale gegen Uerdingen am 25. Mai werden soll. Hilft er dem WSV auch weiter aus der Patsche, und wenn ja, zu welchen Bedingungen?. Runge war dazu gestern nicht zu erreichen.

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