Ayhan-Option Fortuna setzt wieder auf Geduld

Düsseldorf · Das Verstreichen der Ayhan-Option verbessert die Situation für die Kaderplanung deutlich. Setzt der Verein nun auf höhere Gehälter, um die begehrten Spieler zu halten?

 Kaan Ayhan wäre für die kommende Saison ein wichtiger Führungsspieler, falls er endgültig bleibt.

Kaan Ayhan wäre für die kommende Saison ein wichtiger Führungsspieler, falls er endgültig bleibt.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Es ist zwei Jahre her, da entwickelten die Fans von Fortuna Düsseldorf in der Zeit zwischen den beiden Zweitliga-Spielzeiten eine ängstliche Ungeduld. Das Warten auf neue Spieler, die der Mannschaft weiterhelfen sollten, entwickelte sich zu einer Last-Minute-Punktlandung. Seitdem haben alle, die mit Fortuna sympathisieren, viel Vertrauen in die Abteilung Kaderplanung. Denn Uwe Klein & Co. schafften es nicht nur die Mannschaft quantitativ zu ergänzen, sondern sie holten letztlich auch viel Qualität nach Düsseldorf. Benito Raman, der am 31. August 2017, kurz vor Ende der Transferperiode kam, ist da der Beweis. Das sollte in diesem Jahr nicht anders sein, obwohl sich die Aufgabe noch einmal schwieriger darstellt.

Denn Fortuna muss abwarten, ob Spieler den Verein verlassen werden, um dann noch aktiv zu werden. Aber was heißt aktiv? Es muss mindestens ein Plan B vorhanden sein, wenn kurz vor Transferende einer der gefragten Spieler doch noch abgegeben werden (muss) sollte. Leicht wird das nicht, und ob dann auch die Qualität stimmt, muss abgewartet werden.

Im gesamten Verein und in der Anhängerschar herrschte bis Freitagabend das Gefühl vor, dass Kaan Ayhan die Fortuna zu einer festgesetzten, im Nachhinein sehr niedrig erscheinenden Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro, verlassen würde. Die Zeit verstrich, die Option gehörte der Vergangenheit an. Das heißt noch nicht endgültig, dass Fortuna die Heimat für Ayhan bleibt, die Wahrscheinlichkeit ist aber gestiegen.

Und wenn es in der Schlussphase – vielleicht wegen einer Verletzung eines Stammspielers bei einem anderen Verein – noch Begehrlichkeiten entstehen sollten, wird Fortuna Ayhan sicherlich nicht gerne und bestimmt nicht unter einer Summe von 10 Millionen Euro gehen lassen. Zudem hat Ayhan immer wieder erklärt, dass er ähnlich wie Matthias Zimmermann gerne das Projekt „Fortuna in der Bundesliga“ weiter unterstützen und vorantreiben würde. „Ich weiß, was ich an der Fortuna habe“, hat Ayhan desöfteren erklärt. Ob er woanders die Führungsfigur ist wie im Funkel-Team erscheint eher fraglich.

Funkel weiß: Der Kader wird sich auf jeden Fall verändern

Aber selbst wenn Kaan Ayhan und der offensichtlich doch nicht so besonders begehrte Benito Raman den Klub verlassen sollten, wäre das sehr schade, aber kein Weltuntergang wie die gezielten Verstärkungen der vergangenen Spielzeiten beweisen haben.

„Es ist völlig normal, dass sich der Kader jedes Jahr verändert“, sagte Friedhelm Funkel, der ebenfalls zur Gelassenheit mahnte und vollstes Vertrauen in Sportvorstand Lutz Pfannenstiel und die Kaderplaner hat. Zudem darf davon ausgegangen werden, dass Kevin Stöger nicht mit dem gerade erlittenen Kreuzbandriss von einem anderen Bundesliga-Klub oder sogar einem Verein der italienischen Seria A verpflichtet wird. Das bedeutet, dass der Österreicher sein großartiges Können ab spätestens der Rückrunde der kommenden Saison wieder im Dress der Fortuna zeigen kann.

Entscheidend ist jedenfalls, dass Fortuna aktuell größere finanzielle Möglichkeiten hat. Ein Weg wäre es, Spieler zu holen, die vielleicht im vergangenen Jahr noch unerschwinglich waren. Und es sieht so aus, als würde Lutz Pfannenstiel auch davon ausgehen, dass es nach Marvin Ducksch im vergangenen Jahr (2 Mio. Euro) nun vor dieser Spielzeit einen neuerlichen Rekordtransfer geben wird, der oberhalb dieser Summe liegt.

Die Alternative dazu ist, die „alten Spieler“ zu halten, indem Fortuna ihre Bezüge so deutlich anhebt, dass auch die Berater mit dem Bleiben ihrer Schützlinge in Düsseldorf leben könnten, oder sogar den Vertragsverlängerungen zustimmen würden. Für Fortuna wäre dies das Beste, denn bei diesen Spielern, weiß der Verein genau, was er an ihnen hat.

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