Schwimmen lernen Mit der Schwimmnudel die ersten Versuche im Wasser unternehmen

Sprockhövel. · Die SG Ruhr hat Schwimmunterricht im Freibad Sprockhövel angeboten. Der kam gut an, bei Eltern wie Kindern. Die Stadt sieht sich bestätigt darin, das Freibad vorbereitet zu haben.

 Hayon (7) tastet sich mit der Schwimmnudel ins Wasser vor.

Hayon (7) tastet sich mit der Schwimmnudel ins Wasser vor.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mit einer Schwimmnudel im Schlepptau versuchen sich einige Kinder im Schwimmerbecken des Freibades Sprockhövel. Die Übungsleiterin Lea Backhaus passt im Wasser dabei genau auf, dass die Kinder alles richtig machen. Ein Lob für eine gelungene Ausführung fehlt dabei natürlich nicht. Mal ermahnt Backhaus aber auch, wenn die Kinder keine geraden Bahnen ziehen. Dann müssen sie es beim nächsten Mal besser versuchen.

Das Freibad trotz Corona herzurichten habe sich ausgezahlt

Dieses Training gab es in den vergangenen beiden Wochen fast jeden Vormittag im Freibad Niedersprockhövel zu beobachten. Es ist Teil des NRW-weiten Programms „NRW kann schwimmen“. Die Stadt Sprockhövel stellte dem Schwimmverein SG Ruhr dafür in den Sommerferien das Freibad zur Verfügung. Ziel des Landesprogramms sei eine Stärkung und Qualitätsentwicklung des Schwimmunterrichts. „Wir wollen damit mehr Sicherheit herstellen, daher zeigt sich einmal mehr, dass es die richtige Entscheidung war, unser Freibad trotz Corona einsatzbereit zu machen“, betont der Beigeordnete Volker Hoven. „Vor allem ist es dabei wichtig, die Nichtschwimmerquote zu verringern“, fügt Kati Hämmerich von der SG Ruhr hinzu. Sie leitet das Programm in Sprockhövel in den beiden Wochen.

Die Kinder sollen durch das täglich 45-minütige Training wassersicher gemacht werden, so Hämmerich. Sprockhövels amtierender Bürgermeister Ulli Winkelmann ist froh, dass dieses Programm nun auch in Sprockhövel angeboten wird. Winkelmann und Hämmerich beklagen, dass in der Region viele Bäder schließen müssen. „Das ist auch mit schuld an der hohen Nichtschwimmerquote“, so Hämmerich. Denn die Schulen haben nicht mehr so viele Möglichkeiten, Schwimmunterricht anzubieten.

In zwei Gruppen wurden die Kinder vormittags nacheinander trainiert. Aufgrund der Corona-Pandemie durften maximal zehn Kinder pro Gruppe mitmachen. Drei Übungsleiter koordinierten das Training. Die Kinder, die schon etwas sicherer im Wasser sind, durften bereits auf die Schwimmbahnen, während die Unerfahreneren im Nichtschwimmerbecken mit ersten Übungen begannen. „Wir zeigen ihnen dann die Grundlagen, zum Beispiel das Brustschwimmen“, berichtet Lea Backhaus und ergänzt: „Ins Wasser springen, im Wasser liegen, Hinsetzen und Abstoßen lernen sie auch.“ Zudem werden den Kindern die wichtigsten Schwimmregeln beigebracht, so Kati Hämmerich. „Nicht kurz vorher essen, bei Gewitter nicht ins Wasser“, zählt sie einige auf. Bei den meisten praktischen Übungen können die Kinder dann die Schwimmnudeln einsetzen, um Sicherheit zu gewinnen.

Nach den zwei Wochen Schwimmunterricht konnten die Kinder auch ein Abzeichen machen. Das Seepferdchen und Bronze konnten mit einem Test erworben werden. Hämmerich mahnt allerdings, dass das Seepferdchen längst keine ausreichenden Schwimmfähigkeiten attestiere. „Denn damit kann man sich vielleicht 25 Meter über Wasser halten, das ist nicht besonders viel“, sagt sie. Generell empfiehlt sie den Kindern, nach dem Programm mindestens ein- bis zweimal die Woche schwimmen zu gehen, um nicht alles zu verlernen.

Diese freuen sich indes über die Schwimmstunden. Die neunjährige Neamin erzählt etwa, wie gut sie gelernt hat, sich über Wasser zu halten und überlegt, später mit dem Schwimmen weiterzumachen. Erstklässlerin Finja konnte bereits Erfahrungen auf der Schwimmerbahn sammeln – auch schon ohne die Schwimmnudeln.

Und auch von einigen Eltern erhielt Hämmerich positive Resonanz. Sie schrieben ihr Nachrichten, etwa, das ihr Kind die Angst vor dem Wasser verloren habe oder das es immer wieder schwimmen gehen möchte.

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