Silvester Polizei zieht erste Bilanz der Silvesternacht in NRW

Düsseldorf · Die Polizei in NRW musste in der Silvesternacht insgesamt weniger ausrücken als im letzten Jahr. Trotzdem kam es zu unerfreulichen Ereignissen. Rettungskräfte wurden mit Feuerwerk beschossen. Drei Menschen wurden lebensgefährlich verletzt.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Boris Roessler

Die Silvesternacht in Nordrhein-Westfalen ist nach einer vorläufigen Polizeibilanz ruhiger geblieben als im Vorjahr. Das Konzept der Polizei mit sichtbarer Präsenz vor Ort sei aufgegangen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Mit 5500 Beamten waren landesweit doppelt so viele Kräfte wie an normalen Wochenenden im Einsatz. Besonders in Düsseldorf und Köln hatten die Einsatzkräfte die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren.

Zwar sank die Zahl der Einsätze landesweit von rund 4300 im Vorjahr auf jetzt 3500, es wurden aber mehr Polizisten verletzt, wie das Landesamt für polizeiliche Dienste mitteilte. Die Zahl stieg von 25 im vergangenen Jahr auf 38. Auch insgesamt stieg die Zahl der Verletzten.

Vereinzelt wurden Helfer von Rettungsdiensten und auch Feuerwehrleute angegriffen. Einer der Helfer wurde nach Polizeiangaben dabei verletzt. In Dortmund wurden Polizisten nach eigenen Angaben aus einer Personengruppe heraus mit einer Silvester-Rakete beschossen und mit Flaschen beworfen - verletzt wurde niemand. Der Mann, der die Rakete abgeschossen haben soll, wurde in Gewahrsam genommen. Auch in Krefeld feuerten Personen Böller auf einen Rettungswagen im Einsatz.

Lebensgefährlich verletzt wurden in Essen zwei Männer, als sie selbstgebastelte Feuerwerkskörper zündeten. Rettungskräfte brachten die 31 und 33 Jahre alten Männer ins Krankenhaus. Die beiden hatten den Angaben nach die Feuerwerkskörper in mehreren Koffern auf einen Schulhof transportiert. Die Polizei sperrte den Hof ab und forderte Entschärfer des Landeskriminalamtes an, um das explosive Material unschädlich zu machen.

Eine offensichtlich verirrte Silvesterrakete in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) ist in die sechste Etage eines Mehrfamilienhauses eingeschlagen und hat die Küche einer Wohnung in Brand gesetzt. Der 34 Jahre alte Bewohner hatte noch das Klirren des Balkonfensters gehört und sich in Sicherheit gebracht. Das Feuer griff auf die ganze Wohnung über. Der Mann und fünf weitere Bewohner in dem zehnstöckigen Haus wurden mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung in Krankenhäusern behandelt.

Diese Dramatik blieb einer Familie in Mönchengladbach durch die Aufmerksamkeit der kleinen Tochter erspart. Das fünfjährige Mädchen hatte kurz nach Mitternacht ein knisterndes Geräusch im Haus bemerkt und machte den Vater aufmerksam. Der schaute daraufhin auf dem Dachboden nach und entdeckte ein Feuer, das nach Polizeiangaben möglicherweise durch Böller oder Raketen ausgelöst wurde. Nur wenige Minuten später wäre das Feuer nach Einschätzung der Feuerwehr auf den Dachboden übergangen. Dass nicht mehr passierte, sei einzig dem aufmerksamen Mädchen zu verdanken, lobte die Feuerwehr das Kind.

(dpa)
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