Wülfrath Museum öffnet für Besucher

Wülfrath · . Am kommenden Samstag, 16. Mai, kann der Besucherbetrieb im Niederbergischen Museum wieder starten. „Wir haben ein Hygienekonzept entwickelt, das den Besucherstrom regelt“, erklärt Karin Fritsch im Rahmen einer Pressekonferenz.

 Geschäftsführerin Karin Fritsche und der Erste Vorsitzender des Trägervereins, Eberhard Tiso, erklären den „neuen“ Museumsrundgang.

Geschäftsführerin Karin Fritsche und der Erste Vorsitzender des Trägervereins, Eberhard Tiso, erklären den „neuen“ Museumsrundgang.

Foto: Tanja Bamme

Von langen Schlangen vor dem Museumseingang geht die Geschäftsführerin nicht aus. Am Eingang steht Desinfektionsmittel für jeden Besucher zur Verfügung, der Rundgang ist vorerst nur in eine bestimmte Laufrichtung möglich. „Hinweisschilder weisen den Weg, der entgegen des Uhrzeigersinns angelegt ist“, erklärt Karin Fritsche.

Pro Raum darf sich nur eine Kleinstgruppe, bestehend aus einem Ehepaar, eventuell mit Kindern, aufhalten. „Wenn ein Raum belegt ist, müssen die anderen Besucher im Vorraum warten, bis es weitergeht“, heißt es im Hygienekonzept, welches bereits von der Wirtschaftsförderung der Stadt abgesegnet wurde. Im Untergeschoss ist der Raum der „Bäuerlichen Arbeitswelt“ geschlossen, weil er sich nicht dem Rundgang anschließt. Und auch in der ersten Etage gibt es eine Kleinigkeit, auf die die Gäste verzichten müssen: „Die Schaukästen haben wir vorerst abgesperrt, weil die Besucher sehr nah mit dem Gesicht durch die Öffnungen gucken müssen. Das ist uns noch zu unhygienisch“, sagt die Geschäftsführerin.

Im Museum wird Maskenpflicht herrschen, wie es auch in anderen öffentlichen Einrichtungen derzeit notwendig ist. Um den Museumsbetrieb zu gewährleisten, ist die Unterstützung von Ehrenamtlern unabdingbar. „Wir haben uns bei unseren rund 70 Ehrenamtlern umgehört, und fast alle sind bereit, uns zu unterstützen“, freut sich der Erste Vorsitzende Eberhard Tiso. „Und das, obwohl ein Großteil von ihnen selbst zur Risikogruppe gehört.“

Es klafft eine finanzielle Lücke von rund 30 000 Euro

Dass der Besucherbetrieb wieder starten kann, ist für den Vorsitzenden jedoch nur ein kleiner Trost. Rund 55 000 Euro Fixkosten muss das Museum jährlich aufbringen. Mitgliedsbeiträge und Spenden kommen aber nur rund 25 000 Euro zusammen. „Es klafft also eine Lücke von rund 30 000 Euro, die wir eigentlich mit Veranstaltungen schließen“, erklärt Eberhard Tiso, der die Erlaubnis für die Initiierung von Bergischen Kaffeetafeln noch in weiter Ferne sieht. Ungefähr 2000 Gäste nutzen das Angebot dieser Bergischen Kaffeemöglichkeit jährlich. Gäste, die ebenfalls zu großen Teilen der Risikogruppe angehören. „Und auch bei der Bedienung ergeben sich Probleme, denn die ehrenamtlichen Mitarbeiter kommen den Gästen in diesem Fall sehr nah“, weiß Eberhard Tiso, der Böses prophezeit: „Wenn wir keine Lösung finden, wird es das Niederbergische Museum nicht mehr lange geben.“

Damit es nicht soweit kommt, ruft der Erste Vorsitzende zur Hilfe auf. „Die Corona-Zeit ist sicher nicht günstig für die Bitte um Spenden, aber wir appellieren auch an die Bürger, sich mit einer Mitgliedschaft am Erhalt des Museums zu beteiligen“, sagt Tiso. Soforthilfe hat der Vorstand ebenfalls beantragt, ein Bescheid liegt bis zum heutigen Tage allerdings nicht vor. Und noch ein weiteres Problem tut sich auf: „Die Internetseite ist sehr veraltet, es lassen sich keine Neuerungen mehr hochladen. Es wäre wünschenswert, wenn wir jemanden finden, der uns diesbezüglich unter die Arme greifen könnte“, hofft Karin Fritsche. „Damit wir uns auch nach Außen präsentieren ­können.“

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