Neviges : Angehende Erzieher erhalten eine Vollzeitförderung
Neviges. „Es gibt ein paar wichtige Entwicklungen, die sind in diesen Zeiten untergegangen“, findet Ludwig Wenzel, der Leiter des Berufskollegs Bleibergquelle und meint damit die zum 31. März verkündete vierte Änderung des Aufstiegsfortbildungförderungsgesetzes (AFBG).
„Bisher gab es nur eine Förderung von 50 Prozent, ab dem 1. August gibt es das Aufstiegs-Bafög ohne Darlehen als Vollzuschuss in Höhe von 880 Euro, das nicht zu zurückgezahlt werden muss“, begrüßt Ludwig Wenzel die neue Gesetzeslage. „Die Einkommensverhältnisse der Eltern werden nicht berücksichtigt, und es ist unabhängig vom Alter. Wir haben viele Studierende, die sind sogar um die 30 Jahre. Und was der Knaller ist: Es können weitere 440 Euro dazuverdient werden.“
Andrea Sander, die Bildungsgangsleiterin der Fachschule für Erziehung, weiß, dass viele angehende Erzieherinnen und Erzieher nebenher viel arbeiten gehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen: Das sei sehr belastend, denn es handele sich dabei um eine Vollzeitausbildung. „An die zweijährige Ausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik schloss sich im dritten Jahr ein Berufspraktikum an, erst da wurde Geld verdient“, schildert Ludwig Wenzel die sehr handlungsorientierte Ausbildung und wirbt für seine überschaubare Schule in landschaftlicher Idylle: „Wir sind ein kleineres System, wir können Persönlichkeiten fördern und unterstützen.“
Neben dem Vollzuschuss gibt es eine weitere Änderung: Der Kinderbetreuungszuschlag für Alleinerziehende steigt um 20 Euro. „Das Aufstiegs-Bafög ist auch für Abiturienten interessant, es bietet die ideale Kombination von Studium und Ausbildung. Abiturienten, die noch nicht wissen, was sie machen werden, sollten sich beraten lassen“, rät Wolfgang Scheffler, der Bildungsgangleiter für ITEPS. Hierbei handelt es sich um einen international ausgerichteten Studiengang in Kooperation zweier Hochschulen aus Norwegen und den Niederlanden. Die Praktika, die schon im ersten Jahr in den Lehrplan integriert sind, absolvieren die Studierenden an Internationalen Schulen in Deutschland oder im Ausland. Nach Abschluss des Studiums darf weltweit an Internationalen Grundschulen unterrichtet werden.