Wülfrath Gastronomen öffnen nur teilweise

Wülfrath. · Die Lockerungen der Corona-Verordnung haben dazu geführt, dass seit Montag dieser Woche die Gastronomie-Betriebe wieder unter gewissen Bedingungen ihren Service vor Ort anbieten können. Mona Hartmann vom Restaurant Zum alten Rathaus hat diese Öffnung allerdings nicht mitgemacht.

 Längst nicht alle Gastronomen bewirten wieder Gäste in ihren Restaurants.

Längst nicht alle Gastronomen bewirten wieder Gäste in ihren Restaurants.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

„Ich möchte erst einmal abwarten, wie sich die Zahlen entwickeln“, sagt die Inhaberin. „In NRW sind mir die Zahlen noch immer zu hoch, und die Gesundheit meiner Gäste geht mir ganz klar vor.“

Dabei wurde Sauberkeit in dem Restaurant inmitten der Fußgängerzone schon immer groß geschrieben. Mona Hartmann schwingt selbst den Putzfeudel, desinfiziert täglich ihr Interieur und ist stolz auf ihren „blitzblanken“ Laden. „Bei mir kann jeder einen Blick in die Küche oder in die Speisekammer im Keller werfen. Hier ist alles sauber. Ich habe auch immer schon Handdesinfektion und Arztseife auf der Toilette angeboten. Das ist für mich selbstverständlich.“

Die Gastronomin hält viele Forderungen für nicht durchdacht

In Zukunft mit Maske und Handschuhen zu arbeiten, davor grault es der Gastronomin allerdings. Und auch die Verordnungen sind für sie nicht schlüssig. „Mit dem Sicherheitsabstand können nur wenige Menschen in meinen Räumen Platz finden, alle müssen sich in eine Liste eintragen. Viele Forderungen sind nicht durchdacht, und daher biete ich lieber vorerst weiter meinen Außer-Haus-Service an“, sagt Mona Hartmann, die sich diesbezüglich ein wenig mehr Zulauf wünscht. „Das Angebot wird zwar angenommen, aber es wäre schön, wenn noch mehr Kunden davon Gebrauch machen würden.“

Im Restaurant Mangold von Sarah Shirkhodaei sind die Türen ebenfalls noch geschlossen. „Unter den Umständen möchten wir noch nicht öffnen“, erklärt die Inhaberin. „Es wäre fatal, wenn wir alles vorbereiten und dann doch wieder schließen müssen. Daher bleiben wir bei unserem Außer-Haus-Service, der gut angenommen wird.“ Dass ein Service vor Ort diverse Kosten nicht decken würde, gibt die Gastronomin ebenfalls an. „Das würde sich für uns nicht rentieren. Mit diesem Umsatz könnten wieder weder Personal- noch Stromkosten decken. Wir warten weiterhin ab.“

Rosanna Mirt-Memedoska vom Restaurant El Rancho hat hingegen pünktlich am Montag ihre Türen für Gäste wieder geöffnet. „Es war ein tolles Gefühl, endlich wieder vor Ort bewirten zu können“, erinnert sie sich. Und obwohl am ersten Tag lediglich neun Gäste das Angebot wahrgenommen haben, waren es doch freudestrahlende Gesichter, in die die Gastronomin blicken durfte. „Essen zu gehen, bedeutet, ein Stück Lebensqualität zurückzubekommen. Das habe ich deutlich gespürt“, sagt sie. Jeder Gast muss sich an der Tür des El Rancho die Hände desinfizieren und in eine Liste namentlich eintragen. Am Tisch selbst herrscht keine Maskenpflicht. „Diese muss nur getragen werden, wenn unsere Gäste die Toilette aufsuchen“, erklärt Rosanna Mirt-Memedoska.

Sie selbst sowie ihr gesamtes Team hingegen müssen unentwegt Maske und Handschuhe tragen. „Einfach ist das nicht, besonders die Maske ist störend und ungewohnt“, so Mirt-Memedoska. 60 Plätze kann das El Rancho nach neuen Hygieneverordnungen anbieten, am Wochenende kommt noch die Außengastronomie hinzu. Pro Tisch können maximal vier Personen (mit Kindern sechs Personen) Platz nehmen. „Jetzt hoffe ich nur, dass die Zahlen nicht wieder steigen und die Menschen sich an die Regeln halten, damit wir auch weiterhin geöffnet bleiben dürfen“, wünscht sich die ­Gastronomin.

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