Einziges Angebot im Kreis Mettmann : Helios Klinikum Niederberg: Frühchenversorgung fällt Neustrukturierung zum Opfer
Velbert Die einzige spezialisierte Versorgung von Früh- und Neugeborenen im gesamten Kreis Mettmann fällt aufgrund von Umstrukturierungen des Landes NRW weg. Beim Helios Klinikum Niederberg sorgt das für Unverständnis.
Die Neustrukturierung der Frühgeborenversorgung in Nordrhein-Westfalen betrifft auch das Helios Klinikum Niederberg an der Robert-Koch-Straße.
Für den Kreis Mettmann bedeutet dies den Verlust der spezialisierten Versorgung von Früh- und Neugeborenen vor Ort, die künftig auch im Rahmen eines perinatologischen Schwerpunktes nicht mehr im bisherigen Umfang angeboten werden darf. „Dass die Krankenhausrahmenplanung geänderte Versorgungsstrukturen vorsieht, war bekannt.
Warum unsere Bemühungen um den Erhalt des Versorgungsangebotes, etwa durch eine Ausnahmeregelung für den Standort oder zumindest in Form einer adäquaten Übergangsregelung, nicht aufgegriffen wurden, ist hier bei allen Beteiligten auf großes Unverständnis gestoßen“, erklärt Klinikgeschäftsführer Niklas Cruse.
Das Velberter Klinikum übernehme bereits seit mehr als 30 Jahren als einziges Krankenhaus im Kreisgebiet die Versorgung von Schwangeren und Frühgeborenen, in einem Maße, das deutlich über dem der geburtshilflichen Regelversorgung liegt (Level II). Die dafür erforderlichen Qualitätsanforderungen wurden erfüllt und jährlich nach Vorgabe der Qualitätssicherungs-Richtlinie „Früh- und Reifgeborene“ (QFR-RL) bescheinigt.
„Dass wir Schwangeren in Zukunft unser Versorgungsangebot nicht mehr im gewohnten Umfang anbieten können, obwohl alle Voraussetzungen dafür gegeben sind, macht uns sehr betroffen“, sagt Sören Lutz, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. „Wir werden die krankenhausplanerische Entscheidung zu akzeptieren haben, wodurch auch unsere neonatologische Intensivstation nicht mehr vorgehalten werden darf und eine Versorgung nur noch ab der Schwangerschaftswoche 36 plus 0 möglich ist.“