Stadtrat I Rat geht mit Marathon-Sitzung in die Sommerpause

Düsseldorf · Das neue Haus der Jugend, die Digital-Ausstattung der Düsseldorfer Schulen, Umbau des Schumann-Haus oder Invictus Games: In der letzten Ratssitzung vor den Ferien standen viele Themen an.

 Herzogin Meghan gratuliert dem Rollstuhl-Basketballteam der Vereinigten Staaten, nachdem die Mannschaft am achten Tag der Invictus Games das Finale des Turnieres gewonnen hatte.

Herzogin Meghan gratuliert dem Rollstuhl-Basketballteam der Vereinigten Staaten, nachdem die Mannschaft am achten Tag der Invictus Games das Finale des Turnieres gewonnen hatte.

Foto: picture alliance/dpa/Chris Jackson

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause musste der Stadtrat eine üppige Tagesordnung abarbeiten. Hier eine Auswahl von wichtigen Themen und Beschlüssen.

Haus der Jugend: Die Stadt will bis zum Jahr 2022 an der Lacombletstraße ein neues „Haus der Jugend“ bauen. Neben der traditionsreichen Jugendfreizeiteinrichtung sollen dort auch eine Kita und Wohnungen für 20 Auszubildende entstehen. Die Kosten schätzt die Stadt auf 14,3 Millionen Euro, 1,9 Millionen erhofft man sich als Zuschuss des Landes.


Digitale Schulen: Wie hat sich die digitale Infrastruktur an den Düsseldorfer Schulen in den vergangenen Jahren entwickelt, wollte die SPD wissen. Stadtdirektor Hintzsche sagte, die Stadt habe sich bemüht, bei allen Sanierungen oder Neubauten von Gebäuden die IT-Technik auf einen aktuellen Stand zu bringen. In Zahlen: Waren 2014 81 von 185 Schulen mit W-Lan ausgestattet, stieg diese Zahl bis zum Schuljahr 2018/19 auf 166; die Menge der digitalen Endgeräte für die pädagogische Arbeit wuchs von 9736 (2014) auf 12 698. Allerdings bleibt einiges zu tun, insbesondere was die Anbindung der Schulen mit Glasfaserleitungen betrifft. Hintzsche kündigte an, noch in diesem Jahr einen neuen Medien-Entwicklungsplan für die Schulen vorzulegen.


Kunstrasen: Die EU-Kommission prüft gerade ein Verbot von Kunststoffgranulat als Füllmaterial bei Kunstrasenplätzen. Sportdezernent Hintzsche sagte auf Anfrage der Linken, dass offen sei, ob ein etwaiges Verbot dieses Materials nur für neue Plätze oder auch rückwirkend gilt. Dann kämen gewaltige Kosten auf die Stadt zu, denn aktuell liegt das Granulat auf rund 50 Fußballplätzen. Zukünftig, so Hintzsche, wird auf jeden Fall kein Kunstgranulat mehr in Düsseldorf verwendet. Aktuell starte man bei zwei Plätzen einen Versuch mit einer Korkfüllung. 

Stadtsparkasse: Der Rat billigte mit breiter Mehrheit den Jahresabschluss 2018 der Stadtsparkasse. Der spült eine Gewinnausschüttung der Sparkasse von insgesamt 14,6 Millionen Euro in die Stadtkasse.


Invictus Games: Mit breiter Mehrheit hat der Rat eine Bewerbung Düsseldorfs für die Ausrichtung der Invictus Games im Jahr 2022 gebilligt. Nur die Linksfraktion stimmte dagegen. Bei den Invictus Games handelt es sich um einen sportlichen Wettbewerb für und von Soldaten aus Aller Welt, die bei einem Einsatz verwundet  worden sind. Ob Düsseldorf zum Zuge kommt, ist offen, da es international Mitbewerber gibt. Zuletzt fanden die Spiele in Sydney, Toronto, Orlando und London statt, 2020 sind sie in Den Haag geplant. Kernsportarten sind unter anderem Leichtathletik, Schwimmen, Rollstuhl-Basketball und Bogenschießen. In Düsseldorf soll vor allem die Arena als Veranstaltungsstätte genutzt werden, Eröffnungs- und Schlussfeier könnten im Rather Dome steigen.


Schumann-Haus: Das Schumann-Haus in der Carlstadt soll zum Museum werden. Das Haus in der Bilker Straße 15, in dem das Musikerehepaar Robert und Clara Schumann wohnte, soll unter der Leitung des Heine-Institutes geführt werden. Die Gesamtkosten sollen bei 728 000 Euro liegen, der Förderverein „Schumann-Haus Düsseldorf e.V.“ hat zugesagt, einen Anteil in Höhe von 700 000 für die Umgestaltung zum Museum zu übernehmen.


S-Bahnhof Gerresheim: Seit zehn Jahren warten die Gerresheimer aufden Bau einer Unterführung am Bahnhof.Der Rat segnete nun eine neue Beschlussvorlage ab, bei der die Umbaukosten von 9,6 auf 28 Millionen Euro wachsen. Der Anteil der Stadt indes soll dabei „nur“ von 4,2 auf 8,7 Millionen Euro steigen. Hauptgrund: Wegen Verunreinigungen des Grundwassers aus Zeiten der Glashütte , muss der Tunnel im Schutz einer wasserundurchlässigen Baugrube errichtet werden, was alleine Mehrkosten von acht Millionen Euro verursacht. Wann aber der Bau endlich beginnt, steht weiter in den Sternen.

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