Auswirkungen eines Abstiegs Warum Fortuna Düsseldorf die Klasse halten sollte

Düsseldorf · Der Gang in die Zweitklassigkeit wäre für den Verein ein Dämpfer und ein Rückschlag. Daher sollte alles für den Klassenerhalt getan werden.

 Auch die Zuschauerzahlen werden in der 2. Liga deutlich niedriger sein. Der Kampf für den Klassenerhalt lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.

Auch die Zuschauerzahlen werden in der 2. Liga deutlich niedriger sein. Der Kampf für den Klassenerhalt lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Fortuna Düsseldorf kämpft um den Klassenerhalt und braucht dafür die Unterstützung des Vereins, aller Fans und der ganzen Stadt. Auch wenn einigen „Experten“ den Glauben daran bereits aufgegeben haben, stört jetzt nichts mehr, als diesen Frust an die Mannschaft heranzulassen.

Die Auswirkungen eines Abstiegs wären zwar nicht mehr „lebensbedrohend“ für den Verein, aber in gewissem Maße dramatisch. Die Aufbau-Bemühungen der vergangenen drei Jahre würden einen erheblichen Rückschlag erfahren.

Das sind im Einzelnen:

Probleme im Marketing

Fortuna hat sich vor rund einem Monat entschieden, das Marketing selbst in die Hand zu nehmen. Verhandlungen mit Sponsoren und Werbe-Partnern als Erstligist zu führen, sind deutlich leichter, als für die 2. Liga zu planen. Die Aufmerksamkeit für einen Erstligisten ist ungleich höher, als für einen Verein in der Zweitklassigkeit. Kontakte, die bereits geknüpft wurden, bleiben sicherlich erhalten, weil der Verein an Seriosität in den vergangenen Jahren gewonnen hat. Doch das Verhandlungsergebnis wird sich dann auf einem deutlich niedrigeren Niveau bewegen.

Rückschlag bei den TV-Geldern

Der Unterschied bei den TV-Geldern zwischen Erst- und Zweitligisten ist gewaltig – vor allem dann, wenn ein Verein mehrere Jahre in der 2. Liga spielt. Für einen Hamburger SV, bei dem ein Investor die Probleme regeln kann, ist das nicht so problematisch. Die Verteilung der TV-Gelder ist kompliziert und wird durch mehrere Kategorien geregelt. Das wichtigste Kriterium ist die Dauer der Zugehörigkeit zur Bundesliga. So hatte Fortuna gehofft, nach einem erneuten Klassenerhalt im zweiten Jahr in der Bundesliga langsam zu Vereinen wie Mainz und Freiburg aufholen zu können. Allerdings wird zu diesen Klubs der Rückstand auch im Falle des Verbleibs in der Bundesliga noch länger recht groß bleiben. Da hilft auch der erst vor kurzem eingeführte Solidaritäts-Pakt für Erstliga-Absteiger nicht, der das Risiko des Abstiegs abfedern soll.

Leistungsträger sind dann weg

Egal, wie gut die Fortuna-Führung mit den Spielern im Falle eines Abstiegs verhandeln sollte. Die Leistungsträger wie Rouwen Hennings und Kaan Ayhan – um nur zwei zu nennen – werden den Verein verlassen. Nicht weil sie unzufrieden wären oder viel zu wenig verdienen. Der Anspruch, möglichst hochklassig zu spielen, ist bei allen Profis vorhanden. Und auch die Berater werden sich sicherlich bemühen, einen guten Anschlussvertrag für ihre Schützlinge in der höchsten Spielklasse, sei es in der Bundesliga oder im Ausland, auszuhandeln. Im Falle von Ayhan, der inzwischen in der türkischen Nationalmannschaft eine feste Größe ist, wäre dann alles andere als ein Vereinswechsel eine große Überraschung.

Ein neuer(junger) Trainer kommt

Friedhelm Funkel wird, wenn der Klassenerhalt nicht gelingt, seine Karriere beenden. Auch die Oldies Adam Bodzek und Oliver Fink werden im Falle eines Abstiegs wohl eher ihre Karriere woanders fortsetzen, so dass ein neuer Trainer mit einer jungen, frischen Mannschaft den Wiederaufstieg in Angriff nehmen könnte. Es sei denn, er braucht die beiden als Führungsfiguren. Die Ära Funkel wäre vorbei – mehr als schade, wenn diese lange erfolgreiche Zeit mit einem Abstieg zu Ende gehen sollte. Auch deshalb sollten sich alle Fortunen bemühen, für den Klassenerhalt jetzt erst recht zusammenzustehen.

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