Eishockey-Torwart wechselt nach Berlin Niederberger erfreut über Reaktionen der DEG-Fans

Düsseldorf · Die DEG verliert ihren besten und wichtigsten Spieler. Und dennoch gibt es kaum ein böses Wort der Fans in Richtung von Mathias Niederberger. Nicht nur deswegen fällt es ihm schwer, seine Heimat zu verlassen.

 Ein entspannter DEG-Torwart Mathias Niederberger lässt sich nach einem Sieg seiner Mannschaft feiern.

Ein entspannter DEG-Torwart Mathias Niederberger lässt sich nach einem Sieg seiner Mannschaft feiern.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Nun ist es raus. Torhüter Mathias Niederberger verlässt die Düsseldorfer EG und wechselt wie erwartet zu den Eisbären Berlin. Hier spricht der 27-Jährige über die Gründe, die Verhandlungen und seine Emotionen.

Herr Niederberger, wie froh sind Sie, dass Ihr Wechsel vom Rhein an die Spree nun offiziell verkündet ist?

Mathias Niederberger: Sehr froh, aber noch mehr freuen mich die positiven Reaktionen der DEG-Fans. Über die sozialen Netzwerke habe ich viele schöne Nachrichten erhalten. Ich fühle mich schon ein wenig geschmeichelt.

Warum wurde der Wechsel so lange unter der Decke gehalten?

Niederberger: Das war mit allen Seiten so abgeklärt. Ich wollte keinen großen Wind um die Sache machen, sondern mich voll und ganz auf die Saison konzentrieren. Ich weiß auch gar nicht, warum Dinge in den Vordergrund gestellt werden müssen, die nichts mit der eigentlichen Sache zu tun haben. Eine Einzelpersonalie ist nie wichtiger als die Mannschaft.

Wie schwer war die Entscheidung, die DEG zu verlassen?

Niederberger: Es mag sich gekünstelt anhören, aber sie ist mir wirklich nicht leicht gefallen und bedeutet schon einen großen Schritt. Ich bin gebürtiger Düsseldorfer, in dieser Stadt aufgewachsen und mit ihr verbunden. Als sehr familienbezogener Mensch lasse ich jetzt viele mir nahestehende Personen zurück.

Diese werden es sicherlich verstehen - schließlich ist es doch völlig legitim, dass ein Mensch mehr Geld verdienen möchte...

Niederberger: Auf das Finanzielle allein möchte ich es nicht heruntergebrochen wissen. Die Eisbären hatten sich schon sehr früh und äußerst intensiv um mich bemüht. Sie haben mir signalisiert, dass sie mich unbedingt haben wollen. Das war für mich vom Gefühl her ganz wichtig. Die Verantwortlichen des Vereins sind mit ihren Argumenten sehr überzeugend gewesen, sie haben mir die ambitionierten Ziele ihrer Organisation klar dargestellt.

Wie sehr hat ihr früheres Engagement in Berlin eine Rolle gespielt?

Niederberger: Es hat die Entscheidung definitiv erleichtert. Die Veränderung wird nicht so groß. Ich habe mit den Eisbären in der Saison 2014/15 gute Erfahrungen gemacht und ihnen viel zu verdanken. Sie haben mich derart gut ausgebildet, dass ich bei der DEG sofort zum Stammtorhüter werden konnte.

Wie sind die Verhandlungen abgelaufen?

Niederberger: Absolut transparent. Neben den Berlinern und Düsseldorfs Sportdirektor Niki Mondt waren mein Agent sowie mein Vater Andreas dabei. Das Interesse der Eisbären ist von Anfang an bekannt gewesen und eine faire Kommunikation gehört zu unserer Art. Niki kenne ich schließlich schon lange, wir pflegen ein gutes Verhältnis.

Wie lässt sich in Zeiten der Virus-Krise ein Umzug planen?

Niederberger: Das wird nicht ganz einfach. Ich kann mich in Berlin jetzt natürlich nicht so umschauen, wie ich es gerne machen würde, um heraus zu finden, wo ich am liebsten wohnen würde. Aber vielleicht können mir in dieser Hinsicht ja die Leser der WZ via Instagram ein paar Tipps geben... (lacht)

Momentan gibt es viel Zeit zum Nachdenken. Haben Sie sich schon Gedanken über ihr erstes Spiel mit den Eisbären im Rather Dome gemacht?

Niederberger: Das wird sicherlich ein besonderes Gefühl sein, aber im Spiel werde ich mit der Situation professionell umgehen können und meine beste Leistung abrufen. Ich weiß allerdings jetzt schon, dass ich mir nach der Partie Zeit nehme. Ich werde reflektieren, wie das Geschehen abgelaufen ist und wie es sich angefühlt hat.

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