Düsseldorfer EG Mathias Niederberger: „Wir hatten das Gefühl, etwas erreichen zu können"

Düsseldorf · DEG-Torhüter Mathias Niederberger spricht im Interview über die Play-off-Absage und ihre Folgen.

 Torhüter Mathias Niederberger war in dieser Saison einer der großen Erfolgsgaranten bei der DEG. Das jähe Ende der Spielzeit 2019/20 hat den 27-Jährigen und seine Mitspieler mitgenommen.

Torhüter Mathias Niederberger war in dieser Saison einer der großen Erfolgsgaranten bei der DEG. Das jähe Ende der Spielzeit 2019/20 hat den 27-Jährigen und seine Mitspieler mitgenommen.

Foto: City-Press GmbH/Mathias Renner

Die „geilste“ Zeit der Saison ist abgesagt worden. Die Düsseldorfer EG wird damit nicht gegen die Eisbären Berlin um den Einzug ins Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga kämpfen. Auch Mathias Niederberger ist traurig. Zumal sich der Torhüter der DEG nun vielleicht noch nicht einmal von seinen Fans verabschieden kann.

Herr Niederberger, was haben Sie gedacht, als am frühen Dienstagabbend die Nachricht von der Absage der Play-offs kam?

Mathias Niederberger: Ich konnte das gar nicht glauben. Zwar hatte ich befürchtet, dass es Anpassungen geben würde, nachdem die Bundesregierung immer stärkere Einschränkungen verkünden ließ. Gut, dachte ich mir — dann müssen wir eben ohne Zuschauer aufs Eis. Die komplette Einstellung des Spielbetriebes war ein Schock.

Ist sie alternativlos gewesen oder hätte man nicht unter den Dauerkarteninhabern pro Partie 999 Karten verlosen können?

Niederberger: So etwas wäre wohl eher nicht umsetzbar gewesen. Ich glaube aber schon, dass die Liga mit dem absoluten Wunsch, die Play-offs durchzuführen, alle möglichen Szenarien durchgespielt hat. Am Ende war die Absage sicherlich eine rationale und vernünftige Entscheidung.

Wie groß ist das mentale Loch, in das ein Spieler durch dieses abrupte Saisonende fällt? Lässt es sich mit dem Verpassen der Play-offs oder dem dortigen Aus im entscheidenden siebten Spiel einer Runde vergleichen?

Niederberger: Darauf wäre ein Spieler vorbereitet. Bei uns ist jetzt jeder sehr traurig, wir hatten ja gerade eine gute Phase. Von daher haben sich alle auf die Play-offs gefreut und das Gefühl gehabt, in diesen auch etwas erreichen zu können.

Das Viertelfinal-Duell mit den Eisbären Berlin wäre besonders für Sie ein ganz Besonderes geworden. . .

Niederberger: Wenn Sie auf die Spekulationen zu einem möglichen Vereinswechsel anspielen möchten, muss ich Ihnen vorab sagen, dass ich mich zu diesem Thema auch weiterhin noch nicht äußern werde. Play-offs sind immer etwas Besonderes und wir alle in der Mannschaft haben uns die Eisbären gewünscht, weil wir gegen sie in der Saison gute Ergebnisse erzielt hatten.

Weitere können nicht folgen, damit sind auch keine Bonus-Zahlungen für einen möglichen Halbfinal-Einzug möglich. Bekommen Sie denn zumindest die Prämien für das Erreichen der Play-offs?

Niederberger: Angesichts der finanziellen Einbußen, die der Verein jetzt verkraften muss, ist es schon möglich, dass diese Gelder nun nicht ausgezahlt werden können. Aber für uns Spieler ist das aktuell nicht der primäre Gedanke.

Sicher eher, wie es kurzfristig weitergeht. Training ist ja nun nicht mehr nötig, Urlaub aber erst für viel später gebucht. Was machen Sie in den nächsten Wochen?

Niederberger: Keine Ahnung. Da wir direkt ins Viertelfinale eingezogen waren, hatten wir von Montag bis Mittwoch frei. Am Donnerstag sollte wieder trainiert werden, stattdessen treffen wir uns jetzt mit dem Trainer und dem Sportdirektor. Dabei werden sicher einige Themen angesprochen und diskutiert werden. Sich sofort bis Juli in die Freizeit zu verabschieden, ist eigentlich nicht möglich. Wir werden erfahren, wie es weitergeht.

Sollte es einen Wechsel nach Berlin geben, konnten Sie sich noch nicht mal richtig von den Fans verabschieden. Keiner konnte ahnen, dass das Derby gegen Krefeld das letzte Heimspiel dieser Saison werden würde. . .

Niederberger: Die ganze Mannschaft wird sich in diesem Jahr wohl nicht von den Fans verabschieden können. Mir ist sofort unsere traditionelle Abschluss-Feier im „Stahlwerk“ in den Kopf geschossen. Wie soll die DEG die Zahl der Fans auf dieser Veranstaltung selektieren, um unter 1000 Besuchern zu bleiben? Das geht nicht, konsequenterweise müsste deshalb auch die Feier ausfallen.

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