Deutsche Eishockey Liga DEG trifft im Viertelfinale auf die Eisbären Berlin

Nürnberg/Düsseldorf · Trotz der 2:3-Niederlage am Sonntag in Nürnberg beendet das Team von Trainer Harold Kreis die Hauptrunde als Fünfter. Die Frage ist allerdings, ob die Play-offs überhaupt gespielt werden.

 Johannes Johannesen (l.) erzielte beim 2:3 in Nürnberg sein erstes Tor im Trikot der DEG. In den Play-offs warten nun die Eisbären.

Johannes Johannesen (l.) erzielte beim 2:3 in Nürnberg sein erstes Tor im Trikot der DEG. In den Play-offs warten nun die Eisbären.

Foto: Birgit Häfner

Als Mensch aus Nordrhein-Westfalen wurde man am Sonntag in Nürnberg eher zurückhaltend begrüßt. Man sei ja aus dem Krisengebiet, scherzten einige wegen des Coronavirus, der an Rhein und Ruhr besonders verbreitet ist. Kurt Kleinendorst hatte da weniger Berührungsängste. Nachdem seine Nürnberg Ice Tigers die Düsseldorfer EG mit 3:2 nach Verlängerung geschlagen hatten und er sich mit Harold Kreis auf den Weg zur Pressekonferenz machte, streckte er seinem Trainerkollegen wie selbstverständlich die Hand entgegen. Kreis nahm sie an, allerdings nicht ohne Kleinendorst lächelnd den Hinweis zu geben, seit Wochen keine Hand mehr geschüttelt zu haben.

Der Coronavirus ist das Thema unserer Tage — auch immer mehr im Eishockey. Der Weltverband IIHF hat bereits diverse Turniere für März und April abgesagt, die Schweizer Ligen haben ihre Play-offs verschoben. Und nachdem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Sonntag dazu riet, wie in der Schweiz Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern nicht mehr stattfinden zu lassen, steht auch in der Deutschen Eishockey Liga ein Fragezeichen hinter der aufregendsten Zeit des Jahres. Dafür bräuchte es allerdings die Anordnung der Gesundheitsämter vor Ort. Und so lange das nicht geschieht, wird die DEL wohl spielen.

Viertelfinale gegen Berlin ein „gutes Matchup“

Ausgeschlossen ist derzeit aber nichts. Das wissen auch die Spieler. Und machen sich Sorgen: „Wenn nicht gespielt wird, wäre das nicht gut für das deutsche Eishockey“, sagte DEG-Verteidiger Marco Nowak am Sonntag — auch aus ganz persönlichen Gründen: „Wir haben uns jetzt 52 Spiele lang den Arsch aufgerissen, da wäre eine Absage wirklich schade.“ Gerade für seine DEG, die am Sonntag in Nürnberg zwar verlor, die DEL-Hauptrunde aber dennoch auf einem starken fünften Platz abschloss.

Deswegen hat sie nun nicht nur mehr als eine Woche frei und kann sich etwas von den anstrengenden vergangenen Monaten erholen, sie hat es auch direkt ins Viertelfinale der Play-offs geschafft und trifft dort auf den Tabellenvierten Eisbären Berlin. Das erste Duell der Serie über maximal sieben Spiele steigt am 17. März in Berlin.

Das sei „ein gutes Matchup, Berlin ist eine Mannschaft, die uns liegt“, sagte Trainer Kreis, dessen Team von den vier Duellen der laufenden Saison immerhin drei gewann. Auch das jüngste vor etwas mehr als einer Woche, als bereits durchgesickert war, dass Mathias Niederberger in der nächsten Saison für die Eisbären im Tor stehen wird. Dass ihn das in irgendeiner Weise beeinflussen wird, ist eher nicht zu erwarten.

Niederberger ist einmal mehr bester DEG-Spieler

Auch am Sonntag in Nürnberg war der 27-Jährige wieder bester Düsseldorfer. Es lag vor allem an ihm, dass die DEG bis kurz vor Schluss vom 31. Saisonsieg träumen durfte. Doch dann trafen die dominanten Nürnberger in der 59. Minute zum Ausgleich und in der Verlängerung zum entscheidenden 3:2.

Wirklich mitnehmen konnte Trainer Kreis das allerdings nicht. Natürlich habe es „einen Nachgeschmack, dass wir das Spiel trotz der 2:0-Führung verlieren“, und natürlich sei es der Plan gewesen, „das letzte Spiel zu gewinnen und in guter Form in die Play-offs zu gehen“, sagte er. Doch den guten Gesamteindruck könne die Niederlage nicht trüben: „Die Mannschaft hat das ganze Jahr über hart gekämpft: Wir haben einen guten Teamspririt und sind auf den Schlüsselpositonen sehr gut besetzt“, lobte Kreis, dessen Team vor der Saison nicht jeder einen Platz unter den besten Sechs der DEL zugetraut hatte. Doch bis auf eine kleine Schwächephase von Ende November bis Mitte Dezember war sie durchgängig in Form. Daran konnten nicht mal die zahlreichen Verletzten etwas ändern.

Kreis hat es das ganze Jahr über vermieden, über die vielen Ausfälle zu jammern. Er nimmt sie als Teil des Spiels hin. Aber glücklich war er am Sonntag natürlich nicht, dass nun der Nächste ausfällt: Flügelstürmer Charlie Jahnke, der sich bei einem harten Zweikampf an der Bande so schwer am Fuß verletzte, dass er wohl monatelang fehlen wird. Entwarnung gab es dagegen bei Alexander Barta, der am Sonntag nicht spielte. Er habe sich lediglich unwohl gefühlt und sei bereit für die Play-offs. Wenn denn gespielt wird...

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