Wo die CDU siegte, verlor die FDP

Union zog offenbar Wähler von den Liberalen ab. Andreas Rimkus (SPD) zieht in den Bundestag ein.

Düsseldorf. In unterschiedlichster Stimmungslage fiel gestern die Wahlnachlese in Düsseldorf aus. Freude und Stolz bei der CDU, Frust bei der FDP, Trübsaal bei Grünen und Linkspartei. Und die SPD? Die zeigte sich gelassen, obwohl sie nur 2009 noch weniger Stimmen bekam. Tatsächlich landeten die Düsseldorfer Genossen mit ihren 28,1 Prozent an Zweitstimmen unter dem NRW-Ergebnis (31,9 %). Und es findet sich im Land auch kaum eine Großstadt mit weniger SPD-Stimmen.

Als Stimmungsretter sprang in der Nacht Parteichef Andreas Rimkus ein. Gegen 3.30 Uhr stand fest: Er zieht über die Reserveliste in den Bundestag ein. „Die nackten Zahlen sind für uns nicht sehr gut. Aber wichtiger ist diesmal, dass wir geeint und engagiert gekämpft haben“, sagte Rimkus.

Gute Laune auch bei CDU-Siegerin Sylvia Pantel: Sie fliegt heute an ihre neue Wirkungsstätte in Berlin: „Ich möchte gerne weiter Bildungspolitik machen. Thomas Jarzombek hat mi netterweise seinen Platz im Familienausschuss angeboten.“

Vom „bittersten Abend“ seines Politerlebens spricht hingegen Manfred Neuenhaus, Fraktionsvorsitzender der FDP in Düsseldorf. Wollte er das Abschneiden seiner Partei am Wahlabend noch nicht kommentieren, sagte er am Montag: „Eine historische Niederlage, die man erst mal verkraften muss. Aber wir wollen das durchstehen.“

Auf die Frage, welche Rolle die aus dem Bundestag geflogene Gisela Piltz im Kommunalwahlkampf übernehmen könnte, sagt er: „Die jetzige Fraktion macht sehr gute Arbeit, deshalb hat sie es verdient, wieder nominiert zu werden.“

Die statistische Wahlanalyse bestätigt frappant die Bedeutung der Wahlbeteiligung vor allem für die großen Parteien. Die CDU ist in den Stadtteilen am stärksten, in denen es die höchste Wahlbeteiligung gibt: in Volmerswerth (91,8 %), Himmelgeist, Niederkassel und ganz im Norden. Die SPD hat ihre Hochburgen dort, wo die wenigsten Menschen wählen — in Garath (58,9 %), Lierenfeld oder Hassels.

Zwar gewinnen CDU und SPD in allen 49 Stadtteilen gegenüber 2009 dazu (während Grüne und FDP überall verlieren), doch in sehr unterschiedlichem Maße. Die SPD liegt nur noch in sieben von 49 Stadtteilen vor der CDU.

Auffällig: Die CDU hat besonders dort zugelegt, wo die FDP am stärksten verloren hat, in Niederkassel, Volmerswerth, Stockum und Lohausen. Die Liberalen litten zudem unter Stimmenzuwächsen bei den Sonstigen (vor allem: AfD). Die SPD verdankt ihre — bescheidenen — Zugewinne in erster Linie früheren Grünen-Wählern, in geringem Maße kommen sie auch von der Linkspartei.

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