Bundestagswahl 2017 FDP jubelt über Rückkehr in den Bundestag

Aber FDP-Chef Lindner bremst: "Lassen uns nicht in die Regierung drängen."

 Christian Lindner führt die Liberalen in den Bundestag zurück.

Christian Lindner führt die Liberalen in den Bundestag zurück.

Foto: Maurizio Gambarini

Berlin. Im Hans-Dietrich-Genscher-Haus der Liberalen ist es so voll wie noch nie. Viele haben Rollo-Flugblätter dabei, die das Konterfei von Christian Lindner enthüllen, dem neuen Popstar der Partei. Hier hatten viele vor vier Jahren den Tiefpunkt der Liberalen erlebt, das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde. Und hier feiern sie nun den Wiedereinzug in den Bundestag. Fast noch euphorischer als die AfD, die anderen Wahlsieger des Tages.

Lindner kann kaum etwas sagen, er wird nach jedem Halbsatz von einem Jubelsturm unterbrochen. „Das kann ein langer Abend werden“, bemerkt er launig. „Die vergangene Wahlperiode war die erste in der Geschichte unserer Republik, in der es keine liberale Stimme im Parlament gab - es soll zugleich die Letzte gewesen sein", kann man dann verstehen. Und: „Ab jetzt gibt es wieder eine Fraktion der Freiheit im Deutschen Bundestag.“

Mit wem diese Fraktion aber regieren wird, bleibt offen. Die FDP verweigere sich Gesprächen über eine Jamaika-Koalition mit Union und Grünen nicht, sagt Parteivize Wolfgang Kubicki. „Aber man kann uns in sie auch nicht hineinzwingen“. Lindner drückt es ähnlich aus: „Nur weil sie die SPD in die Opposition flüchtet, lassen wir uns nicht in die Regierung drängen“.

Die FDP begeht den Wahlabend in Berlin gleich doppelt: In einem Restaurant ein paar Häuser weiter ist der Berliner Landesverband zusammengekommen. Aber aus ganz anderem Grund. Die FDP-Berlin hat sich für die Offenhaltung des Flughafens Tegel stark gemacht und einen Volksentscheid durchgesetzt, der parallel zur Bundestagswahl in der Stadt durchgeführt wird. Jetzt wartet sie auf das Ergebnis. Auch hier hat man sich auf Partystimmung eingestellt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort