CDU in beiden Wahlkreisen Favorit

Spannender Endspurt: Wer siegt im Wahlkreis, welche Partei liegt in der Stadt vorne?

Düsseldorf. Natürlich spielt bei der Bundestagswahl die Musik in erster Linie in Berlin. Aber auch die Ergebnisse in Düsseldorf werden mit Spannung erwartet: Wer gewinnt die beiden Wahlkreise direkt, wer rettet sich über die Reserveliste, wo landen die Parteien bei den Zweitstimmen?

Entschieden ist da — wie im Bund — noch nichts. Und doch ähneln sich die Vorzeichen. Und die zeigen hier wie dort die CDU auf Platz eins. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir beide Wahlkreise direkt gewinnen und im Stadtergebnis vorne liegen“, sagt denn auch CDU-Chef Klaus-Heiner Lehne.

Für die SPD deutet sich — nach dem kurzen Hoch bei der Landtagswahl 2012 — eine erneute Wahlschlappe in Düsseldorf an. Hauptgründe: Der Bundestrend und die zu erwartende relativ schwache Wahlbeteiligung, worunter die SPD immer besonders leidet. Zumindest sollten mehr als die desaströsen 24,2 Prozent 2009 rauskommen.

Der Norden ist seit jeher eine schwarze Domäne, nur 1998 und 2002 holte ihn Michael Müller für die SPD. Diesmal ist Philipp Tacer natürlich Außenseiter gegen CDU-Platzhirsch Thomas Jarzombek. Aber er hofft noch: „Die Resonanz im Wahlkampf ist prima. Und ich nehme eine Anti-CDU-Stimmung in der Stadt wahr“, sagt Tacer.

Der Süden war lange für die SPD eine sichere Bank — bis 2009 Beatrix Philipp (CDU) zuschlug. Jetzt treten die Ratsmitglieder Sylvia Pantel (CDU) und Andreas Rimkus (SPD) an. Und siehe da: Pantel gilt als leicht favorisiert, so sieht sie etwa der Wahlinformationsdienst „election.de“, der für alle Wahlkreise in der Republik Prognosen abgibt, vorne.

Pantel: „Darauf gebe ich nicht viel. Trotzdem glaube ich, dass es gut für mich aussieht.“ Zünglein an der Waage — zu ihren Gunsten — könnte wieder Linken-Star Sahra Wagenknecht spielen, die schon 2009 fast zehn Prozent Erststimmen absaugte.

Spannend ist in Düsseldorf stets das grün-gelbe Duell um Platz 3. 2009 lag die FDP mit 17,9 Prozent Zweitstimmen klar vorne (Grüne: 12,6 %): „Die werden nicht zu halten sein, ansonsten ist die Lage extrem schwierig einzuschätzen“, sagt Parteichefin Gisela Piltz, die über ihren dritten Platz auf der Reserveliste sicher im Bundestag bleibt — wenn die FDP reinkommt.

Sie ist im Norden gar nicht so sehr auf Erststimmen erpicht („Ich komme mit Thomas Jarzombek einfach gut aus“) — dennoch bekam sie beim letzten Mal über zehn Prozent.

Auch Mona Neubaur von den Grünen ist unsicher: „Ich kann wirklich keinen Tipp abgeben. Wir erleben unheimlich Zuspruch auf der Straße — im Gegensatz zur Umfragenlage.“ Sie rangiert auf Rang 19 der Reserveliste, übrigens genau wie Andreas Rimkus bei der SPD, hat aber schlechtere Aussichten, dass der Platz „zieht“. „Es wird eng, wir müssten 13 Prozent im Bund holen.“

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