St. Martin auf dem Werth: Rund 1000 Wuppertaler sind dabei

Sankt Martin reitet durch die Innenstadt — begleitet von Laternen und lautem Gesang.

Barmen. Manche Passanten gucken doch ganz schön erstaunt, als ihnen am gestrigen Dienstagabend auf dem Werth ein Pferd entgegen kommt. St. Martin höchstpersönlich reitet da die Barmer Einkaufspassage entlang, gefolgt von einer langen Prozession lachender und singender Kinder mit ihren leuchtenden Laternen. Die lassen das Pferd fast blass aussehen: Von Schildkröten und Giraffen über kunstvoll gestaltete Feen und Geister bis hin zu bunten Bonbons aus Brotdosen und Schmetterlingen aus alten Flaschen — eine Laterne ist kunstvoller als die andere.

Gegen 17 Uhr setzt sich der Zug am Alten Markt in Bewegung. Eine Bläsergruppe stimmt die bekannten Lieder an und so schallt „Laterne, Laterne“ durch die ganze Fußgängerzone. Der vierjährige Max strahlt über beide Ohren, weil „alle so schön laut singen.“ Er hat gleich seine ganze Familie dabei. Praktisch, denn da kann man auch mal die Laternen tauschen. Seine Schwester Tamara hat ihre im Kindergarten gebastelt. „Das ist aber schon länger her“, lacht die Zehnjährige. Sie und Schwester Vanessa (10) singen ganz besonders laut und sind offensichtlich textsicher. Da hilft Denise Kapp nach: Die Mutter hat einfach die Texte der wichtigsten Lieder zur Laterne zusammengeklebt, so dass sie gut lesbar im Dunkeln leuchten und sie mit ihren Kinder mühelos alle Strophen des St.-Martin- Lieds mitsingen kann.

Immer wieder stoppen Ross und Reiter und in den umliegenden Geschäften bilden sich ganze Trauben singender Kinder. In den Läden ist man vorbereitet — und so kommt für die Kinder beim traditionellen Mätensingen so Einiges an Süßigkeiten zusammen.

Der vierjährige Max ist jedenfalls zufrieden mit seiner Ausbeute und präsentiert stolz einen riesigen Lolli. Auch auf dem Johannes-Rau-Platzwird nochmal gemeinsam gesungen, ehe St. Martin seinen Mantel teilt und die Hälfte einem Bettler übergibt. Dann reitet er davon.

Thomas Helbig von dem Veranstalter Immobilien-Standortgemeinschaft Barmen Werth ist begeistert: „Mit so vielen Menschen haben wir nicht gerechnet. Das ist überwältigend. Wir werden nächstes Jahr mit Sicherheit wieder einen Martinszug veranstalten.“

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