Handball-Bundesliga Wahrt der BHC den Heimnimbus?

Wuppertal · Erstmals in dieser Saison in der Uni-Halle erwarten die Handballer am Donnerstag Leipzig.

Auf seine Abwehr - hier Maciej Majdzinski, Max Darj und Torwart Christopher Rudeck in Wetzlar - baut der BHC auch gegen Leipzig.

Auf seine Abwehr - hier Maciej Majdzinski, Max Darj und Torwart Christopher Rudeck in Wetzlar - baut der BHC auch gegen Leipzig.

Foto: Mathias M. Lehmann

Hält die Heimserie des Bergischen HC auch in der Uni-Halle? Viermal hat der viel gelobte Neuling in der Handball-Bundesliga bisher in der Solinger Klingenhalle gewonnen, am Donnerstag um 19 Uhr kommt der schwach gestartete SC DHfK Leipzig nach Wuppertal, wo der BHC nach der lichttechnischen Aufrüstung der Halle das erste Mal in dieser Saison aufläuft.

1600 Karten waren bis Montag dafür verkauft, 3000 weniger zwei Dutzend, die die beiden Kamera-Standorte für Sky kosten, fasst die Halle. „Für uns geht Quantität vor Qualität“, setzt BHC-Geschäftsführer Jörg Föste dennoch auf eine lautstarke und enthusiastische Unterstützung der Mannschaft, wie sie ihr zuletzt in Solingen in schwierigen Phasen immer wieder geholfen hat.

Leipzig kommt mit dem Nationalmannschafts-Rückraum

Dass diese schwierigen Phasen auch am Donnerstag kommen können, davon ist BHC-Trainer Sebastian Hinze überzeugt. Darüber dürfe das derzeitige Tabellen-Bild - der BHC ist Fünfter mit 12:4-Punkten, Leipzig 16. mit 3:13 Zählern - nicht hinwegtäuschen. „Dass Leipzig bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, ist aufgrund der Verletzungssituation erklärbar“, so Hinze. Dass der Verein vor einer Woche den Trainer gewechselt habe - für den im Bergischen gut bekannten Michael Biegler übernahm wieder Vorgänger André Haber - wollte Hinze deshalb gar nicht bewerten. In jedem Fall habe die Mannschaft durch die Rückkehr von Maximilian Jahnke, Franz Semper und Bastian Roschek vor allem was die Mentalität, aber auch die Qualität, angehe wieder deutlich zugelegt. Das habe sich am Sonntag auch gegen Rekordmeister Kiel gezeigt, gegen den man eine erfolgreiche Aufholjagd gestartet und dann doch in letzter Sekunde mit 24:25 verloren hatte. Hinze: „Das war wieder die Mannschaft, die in den vergangenen beiden Jahren in der oberen Tabellenhälfte gelandet ist.“ Ein Beleg für die Qualität: Die Rückraumreihe mit Niclas Pieczkowski, Franz Semper (gegen Kiel achtfacher Torschütze) und Philipp Weber könne so durchaus auch bei der WM für Deutschland zum Einsatz kommen.

Doch natürlich ist auch beim BHC das Selbstvertrauen gestiegen. Hinze: „Wir wollen uns zu Hause die Butter nicht vom Brot nehmen lassen.“ Dass seine Mannschaft kein einziges Mal in der Uni-Halle trainiert haben wird - nach der Wiedereröffnung ist dort am Montag zunächst die Uni mit ihren Veranstaltungen eingezogen - soll keine Rolle spielen. „Bis auf Rafael Baena und Jeffrey Boomhouwer kennen ja alle die Halle. Rafa ist es egal, wo er spielt, Jeffrey hat mit Melsungen dort immer gut ausgesehen“, fügt Hinze mit Humor an.

Die Laune ist gut, auch bei seinen Spielern, die als Lohn für bisher Vollbrachtes, ein freies Wochenende genießen durften. Am Montag stieg dann auch wieder Stammrechtsaußen Arnor Gunnarsson, der in Wetzlar aufgrund einer Erkältung nur bei einem Siebenmeter eingesetzt worden war, ins Training ein. Dass er mit Yannick Fraatz einen guten Vertreter hat, hat der in Wetzlar gezeigt. Er wurde von der Handball-Liga ins Team der Woche gewählt.

So werden dem BHC bis auf die langzeitverletzten Halblinken Fabian Gutbrod (soll nächste Woche wieder ins Training einsteigen) und Daniel Fontaine alle 16 Spieler zur Verfügung stehen. „Das Spiel mit Gelassenheit anzugehen, wäre aber der falsche Ansatz“, schärft Jörg Föste noch einmal die Sinne. „Es geht um zwei ganz wichtige Punkte gegen den Abstieg.“ Das wird Leipzig genauso sehen.

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