Wildes Theater um zauberhafte Wesen

„Wie es Euch gefällt“: Der Jugendclub der Wuppertaler Bühnen feierte Premiere.

Wuppertal. Ein überraschendes und poetisches Stück schuf der Jugendclub der Wuppertaler Bühnen aus Shakespeares „Wie es Euch gefällt“. Nur die Grundkonstellation und einzelne Verse übernehmen die Jugendlichen unter Leitung von Theaterpädagoge Markus Höller von Shakespeare.

Drumherum erzählen sie im Kleinen Schauspielhaus ihre eigene Geschichte, die durch das wilde Treiben der Geister angereichert wird. Expressiv sind diese „Maluma“, die sich in fremdem Kauderwelsch unterhalten und schreiend bunt gekleidet sind.

Wunderbare Kostüme hat die Textilklasse des Berufskollegs am Kothen geschaffen — mit Farbexplosionen und Tüll-Röckchen. Der Wald besteht aus langen grünen Gaze-Bahnen, die von der Decke hängen.

Hier wohnen die Geister, wickeln sich in die Gaze-Streifen ein und flüstern bedrohlich. Sie schleichen um die Menschen herum. Streicheln hier, erschrecken dort. Und demonstrieren immer wieder ihr Unverständnis über den Liebeskummer der Menschen. Es sind verschiedenste Menschen, die sich im Wald treffen: Jakob Kölsch tritt mit groß aufgeplusterten Schultern als junger Fürst Orlando auf, der vor seinem Bruder in den Wald flieht.

Rosalind (Laura Bachmeier) und Celia (Aysun Gül) stolpern zwischen den Bäumen in die Verbannung, unterstützt von Probstein (Janka Hiby). Dieser wiederum tut sich mit der hübschen Ziegenhirtin Käthchen (Anastasia Kosareva) zusammen.

Der Schäfer Silvius (Mirjam Revers) liebt Phoebe (Linda Bozzo), die jedoch nichts von ihm wissen will. Orlando und Rosalind verlieben sich ineinander, doch Rosalind verkleidet sich als Mann und hält den verzweifelt Liebenden hin. Dazwischen stolziert der sarkastische Jaques (Jascha Markuse).

In weiße Hochzeitskleider sind die Damen gewandet. Die Männer tragen schwarze Handschuhe zum weißen Anzug. Die politischen Intrigen des Originals bleiben bei den Jugendlichen und ihrer Dramaturgin Miriam Rösch völlig außen vor. Hier zählen nur die verschiedenen Spielarten der Liebe: glücklich oder unglücklich, einfach oder hinter höfischen Konventionen verborgen. Damit treffen die 13 engagierten Schauspieler in ihrer 75-minütigen Inszenierung genau ins Herz ihrer Zuschauer.

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