Kempener Verwaltung : CDU-Fraktion übt erneut deutliche Kritik an Michael Klee
Kempen Der Sozialdezernent habe in mehreren Themen Erwartungen geweckt, die gar nicht erfüllt werden konnten.
Es sei bei der Klausurtagung im Straelener Hof ausschließlich um Sachthemen gegangen. Das betonte CDU-Fraktionschef Wilfried Bogedain mit Blick darauf, dass SPD und Grüne wenige Stunden vor dem Start der Klausur den parteilosen Stadtsprecher Christoph Dellmans als ihren Bürgermeisterkandidaten ausgerufen haben (die WZ berichtete). In Bezug auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten sagte Bogedain am Dienstag, dass er die Linie von Parteichef Philipp Kraft unterstütze. „Die CDU wird sich in aller Ruhe damit befassen.“ Durch den Vorstoß von SPD, Grünen und Dellmans sei die CDU keineswegs unter Zugzwang.
Dass ein Sachthema aber offenbar nicht von einer Personalie zu trennen ist, macht die CDU im Zusammenhang mit mehreren offenen Stellen im Jugendamt deutlich. Wie schon beim Thema Begegnungszentrum im Stadtrat steht auch hier Dezernent Michael Klee im Fokus der Kritik. „Die CDU hat kein Verständnis, dass die Ausschreibung der Amtsleiter-Stelle erst mehrere Monate nach Ausscheiden der bisherigen Amtsleiterin vom zuständigen Dezernenten veranlasst wurde“, lautet die Stellungnahme der Fraktion. Zudem habe der Dezernent das Bewerberfeld durch ein „zu hohes Anforderungsprofil von vorn herein deutlich eingeschränkt“.
Auf Nachfrage betonte Wilfried Bogedain eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Arbeit von Michael Klee. „Wir sehen seine Tätigkeit rückblickend kritisch. Er hat viele Erwartungen geweckt, die niemals erfüllt werden konnten“, so der CDU-Fraktionschef. Gemeint seien unter anderem der Umbau der Hubertus-Schule zu einem Begegnungszentrum und das Projekt Schulcampus in Kempen sowie eben jetzt die Vakanzen im Jugendamt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Michael Klees achtjährige Amtszeit im April 2020 endet und er dann wiedergewählt werden müsste, stehen die Aussagen von Bogedain für ein klares Abrücken vom Sozialdezernenten.