Schwimmen Nach vier Monaten Pause sind die Schwimmkurse wieder gestartet

Düsseldorf · Einzelne Kurse sind bereits im Testbetrieb. Mit dem neuen Schuljahr wird es in den Lehrschwimmbecken neue Belegzeiten geben, weil sich die verschiedenen Gruppen nicht begegnen dürfen.

 Schwimmunterricht in Zeiten der Pandemie: Die Zeitfenster der jeweiligen Nutzergruppen verschieben sich durch Reinigungsintervalle.

Schwimmunterricht in Zeiten der Pandemie: Die Zeitfenster der jeweiligen Nutzergruppen verschieben sich durch Reinigungsintervalle.

Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Vier Monate lang gab es in den Düsseldorfer Bädern keinen Schwimmkurs. Am 13. März gaben Schwimmtrainerin Antje Ortmann und Sohn Brian von der Schwimmschule „Düsselschwimmer“ ihren letzten Anfängerkurs, drei Tage später schloss die Bädergesellschaft Corona-bedingt alle Schwimmbäder. Nun hat die Bädergesellschaft erstmals nach der Schließungszeit und Erarbeitung eines Hygienekonzepts den Schwimmkursbetrieb testweise wieder hochgefahren.  

Die Nachfrage nach den Intensivkursen ist eher verhalten

Die „Düsselschwimmer“ haben am Wochenende zum zweiten Mal ihre drei Kurse im Rheinbad durchgeführt, im Hallenbad Allwetterbad Flingern finden seit Montag die ersten Intensivschwimmkurse der Bädergesellschaft unter Corona-Bedingungen statt. Von den angebotenen zehn Intensivschwimmkursen in den Sommerferien, wurden aber nur sechs Kurse belegt. „Die Nachfrage ist eher verhalten“, sagt Lena Eich, Sprecherin der Bädergesellschaft.  Die Schwimmkurse, die während der Schließungszeit entfallen mussten, werden zunächst nach den Sommerferien nachgeholt, bevor neue Kurse angeboten werden können. „In der kommenden Woche werden die neuen Kurstermine auf der Homepage und ein Anmeldetermin für die Schwimmkurse in den städtischen Bädern bekannt gegeben. Da wird die Nachfrage der Eltern wieder steigen, weil das Thema Schwimmen lernen doch glücklicherweise weiterhin an Bedeutung gewinnt“, sagt sie.

Antje Ortmann von  den „Düsselschwimmern“ hatte keine Schwierigkeiten, ihre Kurse wieder voll zu bekommen. „Wir haben erst mal unsere Stammkunden angeschrieben“, sagt sie. Bei ihnen sei sie sicher, dass sie sich an das Hygienekonzept halten, das sie für  ihre Schwimmschule erarbeitet hat. „Die Schwimmschulen sind nämlich verpflichtet, der Bädergesellschaft ein eigenes Schutz- und Hygienekonzept vorzulegen“, sagt Ortmann. „Soweit ich weiß, sind wir aber bisher die Einzigen, die das gemacht haben.“

Vor Corona boten die „Düsselschwimmer“ 40 Kurse in der Woche an, allein 24 davon am Wochenende. Für einen Platz im Wochenendkurs gab es eine lange Warteliste, Quereinsteiger, die nicht schon als Baby in der Schwimmschule begonnen und somit ihren Platz in Folgekursen sicher hatten, mussten nicht selten ein Jahr warten. „Die vier Monate Pause waren schon sehr schwierig für uns“, sagt Antje Ortmann. Mitarbeiter konnten erst einmal nicht weiter beschäftigt werden, Brians Vater, der Büro und Verwaltung in der Schwimmschule übernimmt, ging in Kurzarbeit.„Aber man kann warten bis alles besser wird oder ein bisschen Pioniergeist zeigen und was machen.“

Das fünfseitige Hygienekonzept der „Düsselschwimmer“ sieht unter anderem vor, dass Abstände und die von der Bädergesellschaft vorgegebenen Laufwege einzuhalten sind, im Eingangs- und Kassenbereich bis zu den Umkleiden von allen Personen ein Mund-Nasen-Schutz getragen wird und pro Teilnehmer nur eine Begleitperson erlaubt ist. „Einige Sachen müssen sich noch weiter einspielen, aber eigentlich funktioniert es ganz gut“, resümiert Brian Ortmann die ersten Kursdurchläufe.

Zum Start des neuen Schuljahres, spätestens zum 31. August, sollen laut Lena Eich die öffentlichen Bäder wieder den Regelbetrieb aufnehmen. In Abstimmung mit dem Schulverwaltungsamt wird dann auch die Schulbelegung neu geplant. „Dadurch ergeben sich weitere Abhängigkeiten für alle Nutzergruppen“, sagt sie. Die Zeitfenster der jeweiligen Gruppen, darunter auch die freien Träger und Bildungswerke, werden durch Reinigungsintervalle erheblich verschoben.

Anbieter müssen damit rechnen, dass Zeiten komplett wegfallen

Antje Ortmann befürchtet, dass ihr viele Kurse wegfallen werden. Neben den Kursen im Rheinbad nutzt sie Lehrschwimmbecken an der Heidelberger Straße in Eller, am Lohbachweg in Eller oder an der Wrangelstraße in Mörsenbroich. Und auch deren Belegung wird sich aufgrund der Auflagen stark verändern. „Konkret müssen die Anbieter damit rechnen, dass Zeiten komplett entfallen und dass sich keine Gruppe mehr mit einer Vorgruppe im Lehrschwimmbad treffen darf“, sagt Lena Eich. Ein Wechsel der Gruppen am Beckenrand sei für das kommende Schuljahr im Lehrschwimmbad nicht denkbar. Die Bädergesellschaft habe ein entsprechendes Belegungskonzept erarbeitet, das aktuell den städtischen Ämtern zur Abstimmung vorliegt.

Familie Ortmann versucht trotzdem optimistisch zu bleiben. „Wir freuen uns ja schon darüber, aktuell diese drei Kurse anbieten zu können“, sagt Antje Ortmann. „Das große Problem ist aber, dass wir wegen der veränderten Belegungspläne unsere Kurse nicht planen können.“

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