Corona in Wuppertal : Anstieg der Corona-Fälle löst die nächste Warnstufe aus
Wuppertal Vom 23. bis 30. Juli wurden in Wuppertal 46 Neuninfektionen registriert, allein am Donnerstag waren es zehn neue Fälle. Die Kurve zeigt seit dem 20. Juli nach oben, zudem geht die Stadt von einem weiteren Anstieg zum Ende der Sommerferien aus.
Der sogenannte Inzidenzwert pro 100 000 Einwohner liegt aktuell bei 12,7 und ist damit so hoch wie seit dem 11. Mai nicht mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz soll eine Vergleichbarkeit der kreisfreien Städte und Landkreise ermöglichen. Steigt der Wert auf über 50 Fälle innerhalb von sieben Tagen an, droht wie im Kreis Gütersloh ein Lockdown mit vielen Konsequenzen für die Bewohner.
Von einem Inzidenzwert von 50 ist Wuppertal noch weit entfernt, aber vom Krisenstab wird bereits der Wert 10 als kritisch erachtet. Wuppertal ist keine Insel. Während im Ennepe-Ruhr-Kreis, in Solingen oder im Kreis Mettmann die Fallzahlen schon früher stark angestiegen sind, blieben die Werte in Wuppertal noch länger stabil. Der letzte Todesfall in Verbindung mit einer Corona-Erkrankung wurde in Wuppertal Mitte Juni registriert.
Die Ruhe ist trügerisch. Am Mittwoch tagte der Corona-Krisenstab der Stadt. Am gleichen Tag wurde bekannt, dass in der Kindertagesstätte Metzmachersrath ein Kind an Corona erkrankt ist. Die Mutter eines Kindes aus einer anderen Gruppe wurde ebenfalls positiv getestet. Die Kita wurde geschlossen, 30 Kinder und neun Beschäftigte der Einrichtung mussten sich am Donnerstag Tests unterziehen. Die Ergebnisse liegen frühestens am Freitag vor.
„Der aktuelle Anstieg der Fallzahlen hat ganz viele Gründe“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Rückkehrer aus besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern spielten dabei mit vier Fällen bisher eine untergeordnete Rolle. „Es gibt bei uns keine Massenausbrüche, was aber die Nachverfolgung der Infektionsketten für die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes noch aufwendiger macht“, so Stefan Kühn.
Die Zahl der Corona-Tests wird ab der kommenden Woche deutlich ansteigen, denn wer in einem Risikoland Urlaub machte, kann eine 14-tägige Quarantäne nur vermeiden, wenn ein negativer Test auf das Corona-Virus vorliegt. Diese Tests, so das Land NRW, sollen in Arztpraxen stattfinden.