Football : Praxistest für das neue Panther-Konzept
Düsseldorf Der Zweitligist bereitet sich die auf die verkürzte Saison in der GFL 2 vor. In dieser sollen vor allem die jungen Talente Wettkampferfahrung sammeln. Sportlich geht es um nichts.
Selbst in der umsatz- und spielstärksten Football-Liga der Welt wussten sie lange nicht, wie und ob es in diesem Krisen-Jahr weitergeht. Die Spielergewerkschaft NFLPA und die National Football League lagen in ihrem Diskurs rund um notwendige Hygiene- und Schutzmaßnahmen mitunter weiter voneinander entfernt als so manche Verwandte oder Freunde in Zeiten des „Social Distancing“ auf Abstand untereinander gehen. Erst als eine terminliche Dringlichkeit in die Gleichung hineinspielte, bewegten sich beide Seiten aufeinander zu. Nun beginnen die Trainingscamps und planmäßig im September die Saison. In den kommenden Tagen haben die Spieler aber noch die Gelegenheit, ihre Teilnahme abzusagen. Und einige durchaus prominente Namen haben davon sogar Gebrauch gemacht.
Ähnlich diffizil stellte sich die Situation in Football-Deutschland dar, auch hierzulande hatte die Saison-Gleichung viele Variablen. Doch nun steht fest: GFL und GFL 2 führen eine verkürzte Spielzeit durch. Vor dem Hintergrund der überarbeiteten Bundesspielordnung (BSO) des American Football Verband Deutschland (AFVD) haben sich auch die Düsseldorf Panther bereit erklärt, unter den gegebenen Umständen teilzunehmen. Diese Zusage gilt selbstverständlich vorbehaltlich eventueller künftiger Auflagen der Politik oder Empfehlungen seitens der Wissenschaft.
Der geplante Saisonstart ist für das zweite September-Wochenende terminiert. Wie viele Partien gegen welche Gegner gespielt werden, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht endgültig fest. Zuletzt stand eine regionale Doppelrunde im Raum, in deren Rahmen die Raubkatzen je zwei Mal auf die Solingen Paladins, Langenfeld Longhorns und Assindia Cardinals treffen würden. Auf- und Absteiger werden in der Saison um die „Goldene Ananas“ definitiv nicht ermittelt.
Auch wenn mit der Teilnahme an der diesjährigen verkürzten GFL2-Saison keine sportlichen Meriten verdient werden können, blicken die Panther dem vom AFVD legimitierten Spielbetrieb freudig entgegen. „Zunächst einmal ist es für uns als Sportverein natürlich oberstes Ziel, unseren Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, ‚ihren‘ Sport auf bestmögliche Weise auszuüben,“ betont Vorstandsmitglied Michael Wevelsiep. „Das Kräftemessen gegen andere Teams ist vor diesem Hintergrund zweifellos deutlich attraktiver als der reine Trainingsbetrieb.“
Die aktuelle Situation bietet zudem gute Voraussetzungen, um den vom frisch installierten Sportmanager Tim Haver Droeze und dem ebenfalls neuen Cheftrainer Douglas Fryer verfolgten Plan, verstärkt auf hungrige einheimische Talente zu setzen, einem ersten Praxistest ohne jeden Erfolgsdruck zu unterziehen. „Während die Schlüsselpositionen sonst zumeist mit Importspielern aus den USA besetzt sind, gehen wir jetzt komplett ohne diese in die Saison“, sagt Haver Droeze. Gleichzeitig betont er noch einmal deutlich, dass es sich dabei keinesfalls um eine Notlösung handelt, sondern bereits in dem vor Corona vorgestellten neuen Konzept eine Stärkung der „deutschen Karte“ deutlich formuliert wurde