Fußgängertunnel in Düsseldorf-Gerresheim Pläne für den Tunnel sollen über den Haufen geworfen werden

Düsseldorf · Die Bezirksvertretung 7 verabschiedete einen Antrag, in dem betont wird, dass am Bau eines neues Fußgängertunnels am Bahnhof Gerresheim festgehalten werden soll. Die Verwaltung lehnt das angesichts der Kostensteigerung auf 40 Millionen Euro ab.

 Der jetzige Tunnel ist ein Schandfleck für Gerresheim.

Der jetzige Tunnel ist ein Schandfleck für Gerresheim.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

(arc) Laut Oberbürgermeister Stephan Keller, sind die Kosten für die Errichtung eines neuen Fußgängertunnels am Gerresheimer Bahnhof inzwischen auf 40 Millionen Euro explodiert. Bezirkspolitiker haben einen Antrag verabschiedet, in dem bekräftigt wird, an den bereits 2010 geschmiedeten Plänen festzuhalten.

Karsten Kunert (SPD) besteht zudem darauf (und das wurde ebenfalls in den Antrag aufgenommen), dass Mobilitätsdezernent Jochen Kral höchstpersönlich in der nächsten Sitzung am 30. August den aktuellen Stand erläutert und auch erklärt, wie die Kosten derart gestiegen sein können. Natascha Neunzig (CDU) betonte zwar, dass der Tunnel dringend gebraucht werde, sie zeigte aber auch Verständnis für Kellers Einschätzung, der Preis sei zu hoch für eine Verwirklichung: „Wir haben das Geld einfach nicht mehr.“ Dennoch wurde der Antrag am Ende einstimmig verabschiedet.

 Die vorliegende Variante sei wegen einer Kostensteigerung von zwölf Millionen Euro nicht realisierbar. Diese ergebe sich aus der inzwischen höheren Planungsgenauigkeit inklusive Kostenschätzung. Im Detail seien etwa zu nennen: Anpassungen der Lage und Ausmaße der Personenunterführung inklusive Bahnsteige und wasserdichter Baugrube verbunden mit zusätzlichen baulichen Maßnahmen; die genauere Planung und statische Betrachtung der Bauhilfsmaßnahmen für den Einschub der Personenunterführung unter das Gleis im laufenden Betrieb; oder: Anpassungen aufgrund von Preissteigerungen. „Der Bedarf einer städtebaulichen Lösung besteht aus Sicht der Verwaltung weiterhin. Nun sollen andere Varianten geprüft werden, um eine barrierefreie Anbindung zu ermöglichen.“

Karl-Heinz Krems, Sprecher der Initiative, meinte dazu: „Wir lassen uns nicht abwürgen und müssen den Planungen neuen Schub verleihen.“ Es gelte, dem Zerschneidungsprozess zwischen den beiden Teilen Gerresheims entgegenzuwirken. „Ich kenne ältere Menschen, die nehmen für eine Station den Bus, weil sie nicht wissen, wie sie von der einen auf die andere Seite kommen sollen.“ Gefordert sei vor allem die Stadt, denn es gehe nicht primär um den Zugang zu den Bahnsteigen. „Lassen Sie sich jetzt nicht auseinanderdividieren, halten Sie an den Plänen fest“, appellierte Krems in Richtung der Politiker.

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