Bevölkerung „Köln wird weiter wachsen“

Köln · Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt hat eine neue Bevölkerungsprognose für Köln von 2022 bis 2050 berechnet. Die Prognose enthält zudem eine kleinräumige Berechnung bis zum Jahr 2035. Bis 2050 wird in der sogenannten Basisvariante der neuen Bevölkerungsprognose, in der die durchschnittlichen Entwicklungen bei Geburten und Wanderungen im Referenzzeitraum, also in den Jahren 2012 bis 2021, auch für die Zukunft angenommen werden, eine Bevölkerungszunahme um 38.100 Personen auf insgesamt 1.110.400 Menschen vorausberechnet.

Laut einer Bevölkerungsprognose der Stadt sollen im Jahr 2050 insgesamt 1.110.400 Personen in Köln leben.

Laut einer Bevölkerungsprognose der Stadt sollen im Jahr 2050 insgesamt 1.110.400 Personen in Köln leben.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Das entspricht einem Plus von 3,6 Prozent.

Ausgangspunkt der städtischen Vorausberechnung der Bevölkerung ist das Jahr 2021 mit einem Bevölkerungsbestand von 1.072.306 Menschen mit Hauptwohnsitz in Köln. Die Zahl der Haushalte steigt laut Prognose ebenso leicht an. Waren es 2021 rund 560.000 Haushalte, beträgt ihre Zahl im Jahr 2050 insgesamt 584.000, was einem Plus von 4,3 Prozent entspricht. 

Künftig große Zunahme
der über 80-Jährigen

Auch das Älterwerden der geburtenstarken Jahrgänge zeigt sich in Köln deutlich. Bis 2050 wächst die Gruppe der 80-Jährigen und Älteren laut Basisvariante um 22.000 Personen beziehungsweise um 34,8 Prozent. Das Durchschnittsalter der Kölner steigt von 42,3 Jahre im Jahr 2021 auf 43,5 im Jahr 2050.

Die kleinräumige Vorausberechnung der Bevölkerung reicht bis zum Jahr 2035. Bis dahin wächst die gesamtstädtische Bevölkerungszahl in der Basisvariante um 3,2 Prozent. Stadtbezirke mit starker Bevölkerungszunahme wie Rodenkirchen (mit einem Plus von 9,9 Prozent) und Chorweiler (mit einem Plus von 8,7 Prozent) profitieren von großen Stadtentwicklungsprojekten. Im Stadtbezirk Rodenkirchen ist das zum Beispiel die Parkstadt Süd mit geplanten 2800 Wohneinheiten bis 2035. In Chorweiler sticht Kreuzfeld hervor, mit geplanten 3000 Wohneinheiten bis 2035.

Neben der Basisvariante liegen acht weitere Varianten vor, die mit variierenden Zuzügen aus Deutschland und dem Ausland rechnen. Denn bereits kleine Änderungen im Wanderungsverhalten, das durch unterschiedliche gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst wird, können zu deutlich abweichenden Ergebnissen in der Prognose führen. Zusammen bilden alle neun Varianten einen möglichen Entwicklungskorridor ab, in dem sich die Bevölkerungsentwicklung in den nächsten Jahren wahrscheinlich bewegen wird.

Die Variante mit dem geringsten Entwicklungsverlauf rechnet mit einem Rückgang der Zuzüge aus Deutschland und dem Ausland, was zu einem Bevölkerungsbestand von insgesamt 1.082.800 Menschen im Jahr 2050 führt. Das entspricht einem Plus von einem Prozent. Zur höchsten Bevölkerungszahl von insgesamt 1.146.900, oder einem Plus von 7 Prozent, kommt es in der Variante mit zunehmenden Zuzügen aus Deutschland und dem Ausland. Zwischen diesen beiden extremen Varianten ergibt sich eine Differenz von rund 64.000 Einwohnern.

Neben der Bevölkerungsvorausberechnung der Stadt liegt für die Gesamtstadt Köln die aktuelle Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) vor. Diese Prognose nimmt für Köln insgesamt 1.137.200 Personen im Jahr 2049 an. Die Differenz zwischen der Basisvariante der Stadt und der Prognose des IT.NRW liegt im Jahr 2049 bei 26.600 Personen und fällt damit weit geringer aus als in der Vergangenheit. „Köln wird weiter wachsen – egal welches Szenario man auch betrachtet. Und somit müssen wir uns auch weiter mit wachsenden Ansprüchen zum Beispiel an Wohnraum, Schulen oder Kindergärten, aber auch an Mobilität, Integration und Zugang zu Freiräumen auseinandersetzen. Die Wachstumsszenarien sind alle moderat und die ‚Stadtstrategie 2030+‘ bietet ausreichend Spielräume, dieses Wachstum dann auch in Köln nachhaltig umzusetzen“, betont Andree Haack, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Digitalisierung und Regionales der Stadt.

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