Mikrodepot Ein Mikrodepot für die „letzte Meile“

Köln · Der Stadtrat hat ein „Mikrodepot“ beschlossen, das am Ottoplatz in Deutz Lieferdiensten eine emissionsarme Zustellung von Paketen und sonstigen Waren auf der sogenannten „letzten Meile“ ermöglichen soll.

 Die finale Paketzustellung bis zur Haustür des Kunden, auch „letzte Meile“ genannt, soll in Deutz und Kalk künftig emissionsarm - zum beispiel mit Lastenrädern - erfolgen. Hierfür errichtet die Stadt ein Mikrodepot in Deutz.

Die finale Paketzustellung bis zur Haustür des Kunden, auch „letzte Meile“ genannt, soll in Deutz und Kalk künftig emissionsarm - zum beispiel mit Lastenrädern - erfolgen. Hierfür errichtet die Stadt ein Mikrodepot in Deutz.

Foto: dpa/Malte Christians

So wird der finale Teil eines Transports bis zur Haustür des Kunden bezeichnet. Es ist ein in Bezug auf Größe, Lage und Zusammensetzung der Beteiligten bundesweit einzigartiges Projekt, das die Stadt Köln gemeinsam mit der Deutschen Bahn und weiteren Logistikunternehmen in Deutz realisieren möchte. 

Als Standort für das Mikrodepot ist die öffentliche Parkplatzfläche östlich des Ottoplatzes vorgesehen. Es soll Unternehmen unterschiedlicher Größe als Umschlagsfläche und im Tagesverlauf als Zwischendepot dienen und eine weitestgehend emissionsfreie Zustellung von Waren und Paketen ermöglichen. Neben Paketlieferdiensten und Fahrradlogistikern haben beispielsweise auch Start-Ups aus dem Bereich nachhaltige Lebensmittellieferung konkretes Interesse an der Nutzung geäußert. Die rund 1100 Quadratmeter große Fläche wird mit zwei Leichtbauhallen sowie den dazugehörigen Einrichtungen, beispielsweise Abstellcontainer für Lastenfahrräder, bebaut.

Wegen vielfältiger Baumaßnahmen im Umfeld des Standortes steht die Fläche nur für einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung. Im Anschluss daran kann das Mikrodepot an anderer Stelle errichtet werden. Anhand der Erfahrungen in diesem Pilotprojekt sollen weitere Standorte für Mikrodepots ermittelt werden. 

Durch das Mikrodepots und den Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge bei Zustellungen und Abholungen im Projektgebiet Deutz/Kalk erwartet die Stadt eine Einsparung von Emissionen und eine Verbesserung des Verkehrsflusses.

Als Betreiberin des Mikrodepots ist die Deutsche Bahn vorgesehen, die sich für die Übernahme der Betreiberschaft zunächst für mindestens 18 Monate bereit erklärt hat. Mit dem Beschluss wird die Verwaltung ermächtigt, Verhandlungen mit der DB zu führen und einen Vertrag über den Betrieb abzuschließen. Das Projekt ist Teil des im September 2019 unterzeichneten „Smart City Memorandum of Understanding (MOU)“ zwischen Stadt, Bahn und der Nahverkehr Rheinland GmbH. Gemeinsam wurde unter anderem ein Konzept für Mikrodepots erstellt, von denen aus Pakete und sonstige Waren mit Hilfe von emissionsarmen Kleinstfahrzeugen - beispielsweise durch Lastenfahrräder - ausgeliefert werden. Eine Inbetriebnahme des Mikrodepots ist für 2023 geplant.

Die Kosten für Planung und Einrichtung des Mikrodepots sind mit insgesamt 717.000 Euro brutto kalkuliert. Die Stadt erhält eine Förderung von rund 350.000 Euro.

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