Fußball-Regionalliga : RWE schockt den WSV in der Nachspielzeit
Wuppertal Nach einer tollen Leistung unterliegen die Wuppertaler unglücklich mit 1:2 (1:0). 4600 Zuschauer sehen ein umkämpftes Derby.
Was für ein Pech! Das alte Westderby gegen Rot-Weiss Essen am Sonntag hielt aus Sicht des Wuppertaler SV 96 Minuten lang, was man sich davon versprechen konnte. Vor der Saisonrekord-Kulisse von 4595 Zuschauern, davon etwa 1200 aus Essen, hatten die Wuppertaler dem Favoriten ein Duell auf Augenhöhe geliefert, hielten verdient ein 1:1 und wurden dann mitten ins Herz getroffen. Der eingewechselte Hedon Selishta erzielte aus dem Gewühl heraus noch den Essener 2:1-Siegtreffer. Kurz zuvor hatte WSVStürmer Semir Saric noch den Pfosten getroffen, auch ein Erfolg der Gastgeber war gegen den Favoriten also im Bereich des Möglichen. Doch auch wenn der WSV auf einem Abstiegsplatz bleibt, konnte er zumindest mit seiner Leistung ein Ausrufezeichen setzen, was die Zuschauer wohlwollend anerkannten.
„Ihr steht in der Pflicht. Derby muss, Kampf muss!“, hatten die Ultras den WSV-Spielern auf einem Transparent sozusagen ins Stammbuch geschrieben - und die hielten sich von Beginn an daran. Da war wieder die Intensität zu spüren wie in den ersten erfolgreichen Spielen gegen Aachen und Dortmund.
Trainer Alexander Voigt hatte in etwa so beginnen lassen, wie er in der zweiten Halbzeit gegen Bergisch Gladbach aufgehört hatte, das heißt mit dem jungen Nick Osygus als Rechtsverteidiger und Beyhan Ametov im Sturm. Nedim Pepic rückte erstmals in die Innenverteidigung, dafür spielte der kampfstärkere Daniel Nesseler auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld. Das Rezept ging auf, auch wenn der WSV zunächst eine Schrecksekunde zu überstehen hatte. Essens Kapitän Marco Kehl-Gomez tauchte aus halbrechts frei vor Torwart Niklas Lübcke auf, doch der WSV-Keeper bestand, wie schon wiederholt in Bergisch Gladbach, diese Eins-zu-Eins-Situation glänzend. Lübcke gehörte später auch die letzte Szene der ersten Halbzeit, als er einen 20-Meter-Schuss von Oguzhan Kefkir in Klassemanier aus dem Winkel boxte.