Fußball WSV: Klare Rollenverteilung im Derby

Wuppertal · Gegen Rot-Weiss Essen sucht der Wuppertaler SV am Sonntag seine Außenseiterchance.

 Entschlossenheit, wie hier bei Lukas Knechtel, ist am Sonntag gegen Rot-Weiss Essen gefragt.

Entschlossenheit, wie hier bei Lukas Knechtel, ist am Sonntag gegen Rot-Weiss Essen gefragt.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Einen Waschmittelhersteller speziell für Sporttextilien hat der Wuppertaler SV als Sponsor des Tages für das Westderby gegen Rot-Weiss Essen am kommenden Sonntag gewinnen können. Das ist durchaus passend, denn um einen Blumentopf gegen den in dieser Saison klar favorisierten Nachbarn gewinnen zu können, werden sich die Spieler des Fußball-Regionalligisten im wahrsten Sinne des Wortes schmutzig machen müssen. „Wir müssen die gleiche Einsatz- und Laufbereitschaft wie vor zwei Wochen gegen Fortuna Köln zeigen“, fordert WSV-Trainer Alexander Voigt und fügt an: „Erst dann können wir uns auch über anderes unterhalten.“ Sprich: Die beste Taktik wird gegen diesen Gegner nichts nutzen, wenn man sich ähnlich emotionslos präsentiert  wie vor einer Woche in der ersten Halbzeit gegen Schlusslicht Bergisch Gladbach.

Diesmal ist der WSV der klare Außenseiter. „Das heißt aber nicht, dass wir nichts zu verlieren haben. Wir brauchen die Punkte genauso dringend wie Essen.“ Nur mit einem Sieg könnten die Wuppertaler im besten Fall die Abstiegsplätze verlassen, ein Punkt wäre überdies von großem moralischen Wert.

„Wir werden uns mit Sicherheit nicht einigeln, aber auch nicht auf Teufel komm raus Pressing spielen, sondern versuchen, eine gute Mischung zu finden“, sagt Voigt.

Beim Gegner RWE hat er die Handschrift von Trainer Christian Titz bereits klar erkannt, die der vom HSV mitgebracht habe. Beispielsweise, dass der Torwart im Spielaufbau agiere wie ein elfter Feldspieler und so im Mittelfeld eine Anspielstation mehr entstehe. „Natürlich wollen wir in Wuppertal gewinnen, um oben  dranzubleiben“, sagt der RWE-Vorsitzende Marus Uhlig.

Über welche personellen Möglichkeiten RWE verfügt, beweist allein die Tatsache, dass die beiden ehemaligen WSVer, Jonas Erwig-Drüppel und Enzo Wirtz, in dieser Saison bisher nur sporadisch und dann als Einwechselspieler zum Einsatz kamen. Wirtz hat bei einem von bisher zwei Einsätzen immerhin zwei Tore geschossen, nämlich beim 3:0 in Oberhausen.

Unvergessen beim WSV sind seine drei Tore im Heimspiel vor zwei Jahren, mit denen RWE mit 3:1 besiegt wurde. Flügelflitzer Erwig-Drüppel war in der Hinrunde der vergangenen Saison beim 3:0 einmal erfolgreich, wechselte dann im Winter nach Essen, wo er - auch wegen Verletzungspechs - bisher noch nicht so richtig angekommen zu sein scheint. Von der damaligen Mannschaft sind beim WSV nur noch Daniel Grebe, Semir Saric und Silvio Pagano dabei. Pagano trainierte nach einer Erkältung am Mittwoch erstmals wieder mit. Ob er für Sonntag eine Option sein könnte, wollte Alexander Voigt noch nicht sagen. Groß sind seine personellen Spielräume nicht, zumal Kevin Pytlik noch für ein Spiel gesperrt ist und Ufumwen Osawe mit Leistenproblemen weiter ausfällt.

Für Sonntag rechnet Voigt mit einer ansprechenden Derbykulisse. „Ich glaube, dass es vor allem von Wuppertaler Seite eine gute Unterstützung geben wird - die können wir gut gebrauchen.“ Genauso wie vollen Einsatz - auch wenn das Trikot nachher schmutzig ist . . .

(gh)
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