Kommentar zum Fortuna-Spiel Die Trauben hingen zu hoch

Meinung | Düsseldorf · Mit der Niederlage gegen Gladbach hat der Aufwärtstrend von Fortuna einen Dämpfer erhalten. Die Probleme der Düsseldorfer werden nicht kleiner.

Zakaria im (unlauteren) Zweikampf mit Rouwen Hennings (unten).

Zakaria im (unlauteren) Zweikampf mit Rouwen Hennings (unten).

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Eine Derby-Niederlage tut immer weh. Dass dieses 1:4 gegen 45 Minuten lang mittelmäßige Gladbacher in die Kategorie bitter und ärgerlich einzusortieren ist, wird auch durch die Statistik der 90 Minuten bestätigt. Die Laufleistung des Teams war um acht Kilometer schlechter als zuletzt in Wolfsburg. Die erste Hälfte bewies, dass einiges an Substanz in der Mannschaft steckt. Andererseits zeigten dann die zweiten 45 Minuten nicht nur fehlende Frische, sondern auch eine gewisse Hilflosigkeit gegenüber der Taktikumstellung der Gladbacher und natürlich die Abwehrfehler, die man sich gegen solche Mannschaften nicht leisten darf.

Was noch dazu kommt: Mindestens zwei Akteure im Fortuna-Dress waren weder von der Leistung noch vom Engagement her an diesem Tag bundesligatauglich. Dann ist schnell klar, dass der Gegner das zu nutzen weiß. Was Angst macht: Teams, die die Fehler der Fortuna ausnutzen, müssen noch nicht einmal zu den Spitzenmannschaften der Liga gehören. Fehler macht das Rösler-Team weiterhin noch genug. Das wiederum bezieht sich nicht nur auf einzelne Spieler.

So werden die Zweifel an der individuellen Klasse der Spieler und an der Ligatauglichkeit der Mannschaft nach den zuletzt starken Auftritten gegen Frankfurt und Wolfsburg jetzt wieder lauter. Der gefühlte Aufwärtstrend hat einen gehörigen Dämpfer erfahren. Das hatte Trainer Uwe Rösler offensichtlich schon vor dem Spiel gefühlt, als er seine Zielsetzung heruntergeschraubt hatte. Nicht mehr sechs Siege wollte er nun noch mit seinem Team bis Saisonende erringen. Sondern allein die „Miniliga“ gewinnen, was für Rösler der Wettstreit mit den drei Teams ist, die ebenfalls im akuten Kampf um den Klassenerhalt stecken. Das heißt aber auch, dass Fortuna nicht mehr nur auf sich selber schaut. Sich auf andere zu verlassen, ist jedoch schon in der Bundesliga-Saison 2012/13 schief gegangen.

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