Campus Wuppertal : Bergische Uni erforscht die Nordbahntrasse als Schulweg
26 angehende Lehrer wollen von Schülern wissen, ob und wie sie den Panoramaweg nutzen.
Wuppertal. „Die Nordbahntrasse als Schulweg“ heißt ein Projekt von Geographie-Studierenden der Bergischen Universität. Die 26 angehenden Lehrerinnen und Lehrer, die dieses Seminar besuchen, sollen nicht nur etwas zum Thema „nachhaltige Schulweggestaltung“ lernen, sondern auch mit Schülern ins Gespräch kommen. Die Nordbahntrasse, die aus Geografen-Sicht eine „urbane Raumaufwertung“ bedeutet, bietet dafür einen guten Ansatzpunkt.
„Die Schüler sollen im Vordergrund des Projekts stehen“, berichtet Mira Schraven, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachgruppe Geographie und Projektverantwortliche. Daher geht es darum, was die Schüler bewegt. Welche Bedürfnisse haben die Kinder und Jugendlichen bezüglich der Trasse? Ob und wie wird dieser Weg jetzt schon genutzt? Das sind zwei der Fragen, um die es gehen soll.
„Wir bieten dieses Seminar zum ersten Mal an und die acht Kleingruppen erarbeiten gerade ihre Aufgabenstellungen“, erklärt Mira Schraven das Vorgehen. So gibt es keine fertigen Ergebnisse, die die Studenten belegen oder widerlegen sollen. Stattdessen lernen die Lehramtsanwärter projektbasiert. Um mit den Schülern in Kontakt zu kommen, sind Kooperationen mit Schulen angedacht.
Die Nordbahntrasse als Schulweg findet Verkehrsexpertin Tanja Leven vom Forschungsbüro Büffet in Wuppertal „grundsätzlich sinnvoll“. Sie beschäftigt sich professionell mit Schulwegen und den Gefahrenstellen darauf. Dazu hat das Büro Büffet gerade die Internetseite „wegecheck.de“ erarbeitet, auf der Wuppertaler Bürger Mängel auch auf Schulwegen melden können (die WZ berichtete). „Die Trasse als Schulweg ist besser als alles Andere“, sagt Tanja Leven. Problematisch findet sie hingegen den Weg von der Trasse zur jeweiligen Schule. „Die Zuwegungen sind an einigen Stellen schon verbessert worden“, hat sie beobachtet, aber an vielen Stellen müsste noch etwas getan werden, wenn Schüler die Strecke nutzen sollen.
Nahe am Zugang Heubruch in Barmen liegt das Gymnasium Sedanstraße. Schulleiter Thomas Dudda freut sich, dass seit Eröffnung der Nordbahntrasse schon mehr Schüler zu Fuß oder mit dem Rad kommen als vorher. „Allerdings muss man hier Verhaltensmuster aufbrechen, denn es fahren nicht mehr so viele Schüler wie früher mit dem Rad“, hat der Schulleiter beobachtet. Unter zehn Prozent der Schüler kämen über die Trasse und nur eine kleine Zahl mit dem Fahrrad.