Entsetzen über Schmierereien auf der Nordbahntrasse

Bürger glauben, dass eine Reinigung nichts bringen wird.

Entsetzen über Schmierereien auf der Nordbahntrasse
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Narrenhände beschmieren nicht nur Tisch und Wände, sondern auch den Asphalt der Nordbahn-Trasse und die Hinweistafeln, die Wissenswertes über den jeweiligen Standort berichten. Sie bilden so einen unschönen Kontrast zu den Graffiti-Künsten von Martin Heuwold, der an den Wänden echte Hingucker geschaffen hat. Welche Meinung haben Sie dazu, und wie soll die Stadt darauf reagieren? Diese Fragen stellten die Mitarbeiter des WZ-Mobils den Trassen-Nutzern vor dem Tanztunnel unterhalb der Briller Straße.

„Da wird einfach zu wenig kontrolliert. Dadurch sind die Schmierer ungestört und können sich vor allem in den Abendstunden austoben“, meint Ingo Gehring (79), der sich regelmäßig über die Verunzierungen ärgert.

Dirk Schäfer, der mit dem Fahrrad unterwegs war, lobt die plastischen, farbenprächtigen Bilder von Martin Heuwold: „Aber dieses sinnlose Sprayen auf dem Asphalt finde ich schrecklich. Wenn der Beton an den Wänden bunter gestaltet wird, dann belebt das das Bild.“

Rado Milovojevic bringt gerade seinem kleinen Sohn Leonidas das Fahrradfahren bei und schaut auf die Wand vor dem Tanztunnel: „Das hier finde ich super und habe es auch schon fotografiert. Aber was das auf dem Asphalt soll, weiß ich auch nicht.“ Eine eher fatalistische Einstellung hat Franz Schmidt: „So etwas kann man einfach nicht verhindern, deshalb denke ich auch, dass die Stadt die Schmierereien nicht wegmachen soll. Das bringt nichts und ist einfach zu teuer.“

Diese Meinung vertritt auch Gerhard Klöckner aus Dortmund: „Man muss das ganz realistisch sehen. Wenn etwas gesäubert wird, ist am nächsten Tag was Neues da.“

Dirk Vogler ist es egal: „Irgendwie belebt das das Ganze doch auch, oder?“

„Also das an den Wänden ist doch einfach schön“, sagt Veronika Gonzales aus Costa Rica mit glänzenden Augen, und auch ihr Freund schaut nur auf die bunten Wände: „Auf den Boden gucke ich gar nicht.“

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