Gesundheits-Apps Gesundheits-Apps bald auf Rezept: „AntiBiotika.Coach“ zeigt Mehrwert

Deutschland setzt auf eine digitale Zukunft bei der Gesundheitsversorgung. Deshalb könnte es bald normal sein, dass Gesundheits-Apps vom Arzt verschrieben werden! Nicht als Konkurrenz zur medizinischen Behandlung oder Fachberatung in der Apotheke, sondern als Zusatzangebot.

 Die Gesundheits-App „AntiBiotika.Coach“.

Die Gesundheits-App „AntiBiotika.Coach“.

Foto: 1 A Pharma

Bestimmte Apps fürs Handy können künftig von der Kasse bezahlt werden, wenn der Arzt sie seinen Patienten dafür ein Rezept ausstellt. Nach dem neuen Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gilt dies unter anderem für Anwendungen, die beim regelmäßigen Einnehmen von Medikamenten helfen.

AntiBiotika.Coach“ ist einer dieser Gesundheitshelfer im Taschenformat und erleichtert schon seit zwei Jahren die Zusammenarbeit zwischen Patienten und Apotheker. Er soll Patienten helfen, Antibiotika richtig einzunehmen. Jeder Apotheker erhält den digitalen Helfer kostenlos. In Deutschland ist 1 A Pharma offizieller Partner der Gesundheits-App. Benötigt werden eine ärztliche Verschreibung für ein Antibiotikum und ein Smartphone.

Und so einfach funktioniert die Gesundheits-App. Erster Schritt: Der Patient geht mit seinem Antibiotika-Rezept in eine der teilnehmenden Apotheke. Zweiter Schritt: Er übergibt dem Apotheker das Rezept und seine Kontaktinformationen. Dritter Schritt: Auf seinem Smartphone erhält er eine E-Mail oder SMS, öffnet sie und lädt die App herunter. Vierter Schritt: App durch den Button in der E-Mail/SMS aktivieren und gesund werden…

Danach wird der Patient virtuell durch die App über die gesamte Therapiedauer begleitet. Sie unterstützt den Patienten dabei, das Arzneimittel zur richtigen Zeit einzunehmen. Der Patient kann außerdem Informationen wie Neben- und Wechselwirkungen sowie Eigenschaften über das Arzneimittel abrufen – oder Kontakt mit dem Apotheker aufnehmen.

Wie wichtig gerade die richtige Einnahme von Antibiotika ist, darauf weist die Weltgesundheitsorganisation WHO eindringlich hin. Die weltweite Zunahme beim Auftreten von Antibiotika-Resistenzen gehört zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit. Das hat dramatische Konsequenzen für die Behandlung von Infektionskrankheiten. Häufigste Ursache für die Abnahme ihrer Wirksamkeit: Antibiotika werden zu häufig und oft unbegründet angewendet.

Eine echte Herausforderung auch für Medikamenten-Hersteller, wie Michael Klein, Geschäftsführer der 1 A Pharma GmbH in Oberhaching bei München, erklärt. „Für den richtigen Umgang mit Antibiotika ist es wichtig, ein wirklich umfassendes Fachwissen zu haben. Leider gibt es da oft noch große Lücken, die wir dringend schließen müssen. Was viele Patienten zum Beispiel nicht wissen: So wirksam Antibiotika gegen Bakterien sind, gegen Krankheiten, die durch Viren ausgelöst werden wie etwa eine Grippe, sind sie völlig wirkungslos.“

Viele Apotheken arbeiten bereits mit dem effektiven Gesundheitshelfer auf dem Smartphone. „Die kompetente Beratung und die individuelle Aufklärung der Kunden ist ein zentraler Fokus unserer Apotheke“, erklärt Dr. Lukas Vogel von Kranich-Apotheke in München, „Dabei können digitale Hilfsmittel wie der AntiBiotika.Coach uns und den Patienten unterstützen.“

Um die digitale Gesundheits-App noch besser zu machen, ist den Machern das Feedback der Nutzer sehr wichtig. Was sagen denn die Patienten zu dem innovativen Angebot? „Fast alle Patienten kommen krank in die Apotheke, sind selten über die Besonderheiten von Antibiotika gut informiert“, erklärt André Gerber vom App-Betreiber DOC.Coach, „vielen ist der AntiBiotika.Coach während ihrer Therapie eine echte Hilfe. Durch die richtige und regelmäßige Einnahme fühlen sie sich sicher.“

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