Steuern sparen Recherchekosten für Biografie absetzen

Berlin. · Ein eigenes Buch schreiben? Bei der Recherche kann man Steuern sparen.

 Wer ein Buch schreibt, kann seine Kosten beim Finanzamt geltend machen.

Wer ein Buch schreibt, kann seine Kosten beim Finanzamt geltend machen.

Foto: Getty Images/iStockphoto/apichon_tee

Schriftsteller sollten nachweisen können, dass sie mit ihrem Buch Gewinn erzielen wollen. Zumindest, wenn sie Kosten für die Recherche steuerlich absetzen wollen. Vor allem für Menschen, die aus persönlichen Gründen und nicht als Hauptarbeit schreiben, ist eine Entscheidung des Finanzgerichts Rheinland-Pfalz wichtig.

„Die Rechercheausgaben werden bei der Einkommensteuer nur steuermindernd anerkannt, wenn von vornherein die Absicht und die Erfolgsaussicht darauf besteht, das Ergebnis der schriftstellerischen Tätigkeit gewinnbringend zu vermarkten“. So lautet die Erklärung von Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler mit Blick auf das Urteil.

Im Streitfall arbeitete der Sohn an einer Biografie über das Leben und Wirken seines Vaters. Dieser war vor und nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem als Schauspieler, Regisseur und Filmeditor tätig. Die entstandenen Recherchekosten von rund 20 000 Euro machte der Sohn als Verlust in seiner Einkommensteuererklärung geltend.

Das Finanzamt erkannte die Ausgaben jedoch nicht an. Nach Auffassung der Finanzbeamten war weder das Buchkonzept überzeugend noch konnte eine Gewinnerzielungsabsicht festgestellt werden.

Es sei zwar bei Schriftstellern, ähnlich wie bei Künstlern, häufig erst nach einer längeren Anlaufzeit mit Gewinnen zu rechnen. Allerdings sind Verluste steuerrechtlich nicht anzuerkennen, wenn eindeutig feststeht, dass der Steuerzahler nicht willens oder in der Lage ist, Gewinne zu erzielen.

Wer schriftstellerisch oder künstlerisch tätig wird und dabei Aufwendungen hat, sollte die Gewinnerzielungsabsicht gegenüber dem Finanzamt nachweisen können. „Dazu sollte das Vermarktungskonzept gut geplant und die einzelnen Schritte dokumentiert werden“, rät Klocke. Dies gelte insbesondere dann, wenn es sich um die eigene Biografie oder die eines Angehörigen handelt. Denn dann werde häufig ein privates Interesse an der Recherche vermutet. tmn

(dpa)
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