Wettkampfsport in Wuppertal Corona-Schutzauflagen zu hoch - Auch der Cross-Triathlon ist abgesagt

Wuppertal · Ab Cross-Triathlon, LCW-Cross, Volkslauf oder Zoolauf. Den Veranstaltern sind der Aufwand und das Risiko unter Coronaschutzbedingungen zu hoch.

 Starterin Susanne Jütz beim Sparkassen Crossthriathlon 2019 beim Wechsel aufs Rad. In diesem Jahr muss die Traditionsveranstaltung auf Korzert und im Burgholz aufgrund der hohen Auflagen ausfallen.

Starterin Susanne Jütz beim Sparkassen Crossthriathlon 2019 beim Wechsel aufs Rad. In diesem Jahr muss die Traditionsveranstaltung auf Korzert und im Burgholz aufgrund der hohen Auflagen ausfallen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Lockerungen des Coronaschutzes machen inzwischen sportliche Wettkämpfe unter gewissen Voraussetzungen wieder möglich. Die Veranstalter, speziell was Sportfeste oder Läufe angeht, bleiben aber zurückhaltend. So wird nach der Absage des Schwebebahnlaufs, der nur virtuell stattfand, auch im weiteren Jahresverlauf manche Wuppertaler Traditionsveranstaltung Corona zum Opfer fallen.

Vor zwei Wochen entschied sich der Tri-Club Wuppertal, den für den 20. September vorgesehenen Sparkassen-Crosstriathlon abzusagen, obwohl das Starterfeld mit 360 gemeldeten Sportlern schon fast voll war. Es wäre der 13. Crosstriathlon gewesen, nun ist er der erste in 13 Jahren, der ausfällt. Die ominöse 13 umgeht der Verein für nächstes Jahr elegant. „Wir haben einfach gesagt, wir veranstalten dann den 14.“, sagt der Vereinsvorsitzende Dieter Fickert. Die diesjährige Absage begründet er so: „Es war nicht mit absoluter Sicherheit zu klären, unter welchen Voraussetzungen wir den Wettkampf hätten durchführen können. Alles, was wir wissen, ist, dass der Aufwand ganz schön hoch ist und das Hygienekonzept uns große Schwierigkeiten bereitet hätte“, sagt Fickert.

Damit stehen er und der Tri-Club nicht alleine da. Auch der LC Wuppertal will, wie berichtet, im Herbst auf seinen traditionellen Wald- und Crosslauf am Freudenberg verzichten, weil der deutlich erhöhte Aufwand mit ehrenamtlichen Kräften nicht zu stemmen sei und man für die Gesundheit von Sportlern und Helfern derzeit nicht die Verantwortung übernehmen könne.

Der Volkslauf, den dieses Jahr erstmals der SV Bayer durchführen wollte mit eindeutigem Schwerpunkt auf den Schülerläufen, ist ebenfalls abgesagt. Termin wäre der 19. September gewesen, ein Tag vor dem Cross-Triathlon.

2021 soll das Programm auf Erwachsene ausgeweitet werden

„Wir haben die Schulen bereits informiert“, so Dorothee Richter vom Sportamt, die froh gewesen war, mit dem SV Bayer einen neuen Veranstalter für das bisher ebenfalls vom LCW organisierte Großereignis gefunden zu haben. Immerhin habe man nun ein Jahr Zeit, sich auf 2021 zu konzentrieren und das Programm doch wieder auch für Erwachsene zu erweitern. In diesem Jahr sei die Planungszeit – und daran war nicht Corona schuld – zu kurz gewesen, um noch Straßensperrungen zu organisieren, und so hätte man sich als Austragungsort auf das Gelände des Bayer-Sportparks konzentriert.

Absprachen für Absperrungen wären beim Zoo nicht das Problem gewesen. Aber hier hat man mit Beschränkungen aufgrund von Corona schon so viel zu tun, dass Zoodirektor Arne Lawrenz in Bezug auf den Zoolauf klarstellt: Keine Chance dieses Jahr. Der Lauf hätte erstmals im August (21.) stattfinden sollen.

Dieter Fickert vom Tri-Club nennt neben den hohen Hürden, die die Deutsche Triathlon Union derzeit für die Veranstaltung von Wettkämpfen aufgestellt hat, übrigens noch ein weiteres Argument, das für seinen Verein für eine Absage des Cross-Triathlons gesprochen habe. „Wir brauchen normal 110 Helfer, in Cornonazeiten hätten es sogar noch mehr sein müssen. Dabei haben wir aber viele, die zur Risikogruppe zählen.“

Die Sponsoren Stadtsparkasse und AWG hätten sich im Übrigen sehr verständnisvoll gezeigt, auch für sie ist es nicht die erste von ihnen unterstützte Veranstaltung, die in diesem Jahr ausfällt.

Die, die sich bereits angemeldet haben, würden informiert und hätten nun drei Optionen: Entweder sie spenden das Startgeld, das mit 30 Euro im Vergleich zu ähnlichen Triathlon-Wettkämpfen überschaubar ist, sie übertragen den Startplatz auf 2021 oder sie lassen sich die Gebühr zurückzahlen. „Am häufigsten wurden bisher die Optionen eins und drei gezogen“, sagt Fickert. Selbst für das kommende Jahr scheint die Unsicherheit also noch verbreitet.

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