Drei Fragen an... Schauspielerin Juliane Pempelfort
Wuppertal. Als Lulu zieht sie alle Blicke auf sich: Im Opernhaus wird Juliane Pempelfort zur Femme fatale, die — oft nur mit Slip und Strumpfhose bekleidet — mit den Männern spielt und gleichzeitig selbst zum Opfer wird.
Sybille Fabians „Lulu“-Produktion ist wieder morgen um 19.30 Uhr in Barmen zu sehen. Karten für die Tragödie von Frank Wedekind (1864-1918), in der Pempelfort die Hauptrolle und damit ein (ehemaliges) Straßenmädchen spielt, können unter Telefon 569 4444 bestellt werden. „Lulu“ war Wedekinds dramatische Empörung gegen die bürgerliche Scheinmoral seiner Zeit, beschrieb er doch mit seiner Titelheldin das Fleisch gewordene Prinzip weiblicher Sexualität schlechthin.
Frau Pempelfort, Sie stehen als Lulu ziemlich schutzlos auf der Bühne, was die Kleidung betrifft. Als Straßenmädchen zeigen Sie viel nackte Haut. Wie fühlen Sie sich dabei?
Juliane Pempelfort: Gerade was die Kleidung betrifft, kann ich im Vergleich mit anderen Inszenierungen, zum Beispiel der Frankfurter von Stephan Kimmig, in der Kathleen Morgeneyer als Lulu über weite Strecken vollkommen nackt agiert, eines nicht beschreiben: schutzlos auf der Bühne zu stehen. Dass der „Stoff“ gewagt sein könnte, sollte einen angesichts einer „Lulu“-Inszenierung nicht allzu überraschen. Die tänzerisch-formal betonte Sichtweise von Sybille Fabian bietet einen Rahmen, in dem man sich — und das ist kein Widerspruch — besonders frei bewegen kann.