Tonleiter-Finale: Mit Luftgeistern im Glashaus

Mit einem herrlichen Klangerlebnis endet die Reihe „Tonleiter“ im Skulpturenpark.

Wuppertal. In einem Glashaus kann sich sogar der Klang einer einzelnen Flöte bestens entfalten. Die Akustik im Glaspavillon des Skulpturenparks nutzen vier Bläser des Wuppertaler Sinfonieorchesters und Claudia Hellbach (Oboe) von den Bergischen Symphonikern beim letzten Konzert der Reihe Tonleiter: Sie stellen Werke für Bläserquintette, aber auch ihre Instrumente solistisch vor.

Samuel Barbers „Summer Music“ ist ein schläfrig dahinplätscherndes Stück mit heftigen oder drängenden Ausbrüchen. Die Bläser sind gut aufeinander eingespielt, sodass auch Erkki-Sven Tüürs Quintett „Architectonics 1“ von 1984 mit Anklängen an die Minimal-Music überzeugend gelingt. Und Detlev Glanert wünscht sich bei der Interpretation seiner „Fünf Chansons“ von 1997, die Musiker mögen „das Grau in Grau vermeiden“. Das verwirklicht das Quintett bei dem nicht leichten Werk in hohem Maße und findet farbige Klangspektren.

In „Ariel“ (Luftgeist) konkurriert das unwirkliche Abendlicht im Park, das von aufziehendem Unwetter kündet, mit der aufgeregten Unruhe und inneren Spannung der Musik, die sich in schrillen Schrei-Klängen entlädt. Auch Elliott Carters „Scrivo in vento“ von 1991 für Flöte Solo (Ulrike Siebler) passt in die Wetter-Metaphorik: Schrille Überblasungen wechseln mit ruhigen Melodieansätzen — doch diese sind flatterhaft und immer wieder wie vom Wind weggetragen. Am Ende gibt es viel Applaus für ein ausgefallenes Konzert in nicht alltäglicher Umgebung.

“ Die Tonleiter-Reihe im Skulpturenpark geht im Herbst weiter.

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