Fans lieben Dvorak, Grieg - und Harald Schmidt

Harald Schmidt moderiert ein Konzert, bei dem die Lieblingsstücke klassischer Musik vorgestellt werden.

Elberfeld. Die Menschen hören am liebsten das, was sie schon sehr gut kennen. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung beim Radiosender WDR 3, bei der knapp 3000 Klassikfans ihr „Lieblingsstück“ gewählt haben. Aus den Einsendungen erstellten die Mitarbeiter eine Top 100 Liste. Seit Februar haben die Moderatoren diese Liste abgearbeitet. Die ersten drei Plätze wurden jetzt in der ausverkauften Wuppertaler Stadthalle präsentiert.

Das WDR Sinfonieorchester Köln spielte die Werke unter der Leitung des norwegischen Dirigenten Eivind Aadland mit Beteiligung einer mobilen Radiostation in der Stadthalle.

„Wer bei diesem Programm nicht weint, der hat kein Herz“, sagte Harald Schmidt, der durch das Konzert führte. Mit viel Witz und seinem typisch herben Humor rang der passionierte Klassik-Liebhaber seinem Publikum so manchen Lacher ab.

In seiner Einführung spielte Schmidt mit dem Spruch: „Die Halle ist ausverkauft, obwohl keiner weiß, was gespielt wird. Das ist mal ein Konzept für zukünftige Veranstaltungen“, darauf an, dass das Publikum das Programm tatsächlich noch nicht kannte. Die Favoriten der Hörer wurden erst vor Ort bekanntgegeben.

Zunächst präsentierte das Orchester dann den zweiten Platz: „Das erinnert Sie jetzt vielleicht an Ihren Kühlschrank“, kommentierte Schmidt die Peer-Gynt-Suite Nr. 1 von Edvard Grieg — schließlich wurden einige der Melodien bereits in der Werbung eingesetzt.

Sogleich entführten die Musiker ihr Live-Publikum mit der Morgenstimmung in die Welt der klassischen Musik. Zum Finale mit „In der Halle des Bergkönigs“ ließen sie die ehrwürdigen Gemäuer dann mächtig erzittern.

„Das nächste Stück hat eines der geilsten Adagien“, beschrieb Schmidt schmissig Platz drei — das Konzert für Klarinette und Orchester von Mozart. Mit großartiger Unterstützung von Solist Thorsten Johanns spielte das Orchester das beliebte Stück. Und auch wenn die Klarinette gerade Pause hatte, sah man Johanns an, wie ihn die Musik durchströmte.

Für den Sieger und Platz eins der Abstimmung fand Schmidt folgende Worte: „Dieses Werk enthält einfach alles. Da geht es richtig ab.“ Wie dieses Stück abging, bewiesen die Musiker gekonnt: Antonin Dvoraks Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ spielten sie kraftvoll und dramatisch, dann aber wieder auch sanft und zärtlich, an manchen Stellen gar vergnügt. Da gab es zum Schluss Standing Ovations und einen langen und dankbaren Applaus.

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