Öffentlicher Nahverkehr in Neuss App berechnet nach Luftlinie

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 Vorstellung Stadtwerke nextTicket Stadthalle Neuss mit v.l. BM Reiner Breuer, Klaus Klar, BM Geisel, Stephan Lommetz, Hans Jürgen Petrauschke und Jose-Lois Castrillo

Vorstellung Stadtwerke nextTicket Stadthalle Neuss mit v.l. BM Reiner Breuer, Klaus Klar, BM Geisel, Stephan Lommetz, Hans Jürgen Petrauschke und Jose-Lois Castrillo

Foto: Andreas Woitschützke

„Alles Easy!“ Mit diesem Slogan bewerben die Stadtwerke Neuss, die Rheinbahn und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Testphase für ihr neues Kooperationsprojekt, das nextTicket 2.0. Seit dem 15. Juni können die Bürger über ihr Smartphone die neue Ticket-Generation im VRR nutzen. Ziel ist es, den Zugang zum Öffentlichen Personennahverkehr zu erleichtern und gerechter zu gestalten. Gerechter deshalb, weil der Preis für die zurückgelegte Strecke nach Luftlinienkilometern berechnet und nur die tatsächlich in Anspruch genommene Leistung bezahlt wird. Beim Einsteigen checken die Fahrgäste über die nextTicket-App ein, beim Aussteigen wieder aus. Überlegen und vergleichen, welches Ticket man für eine Strecke benötigt, fällt somit künftig weg. Vorerst handelt es sich bei dem nextTicket 2.0 um eine einjährige Testphase, die aber verlängert werden kann. Maximal 15 000 Nutzer können an dem Projekt teilnehmen. Dazu ist die nextTicket-App nötig, die kostenfrei in den jeweiligen Appstores heruntergeladen werden kann. Zudem muss man sich online registrieren und Zahlungsdaten hinterlegen. Mit den Zugangsdaten loggt man sich in der App ein und ab dann braucht man nur noch ein- und auszuchecken. Also „Alles Easy!“

Gelegenheitsfahrer
profitieren in erster Linie

Das sehen auch die Bürgermeister der Schwerpunktregion Neuss und Düsseldorf so. „Das ist eine kleine Revolution. Wir machen den ÖPNV durch digitale Innovation nutzerfreundlicher und damit attraktiver. Ich freue mich für die Stadt Neuss, dass wir Vorreiter für klimafreundliche Mobilität im VRR sind“, sagt der Bürgermeister Reiner Breuer. Sein Düsseldorfer Kollege Thomas Geisel ergänzt: „Wir brauchen solche innovativen Ansätze, um den ÖPNV zu stärken.“ Doch für wen lohnt sich das neue System eigentlich?

In erster Linie profitieren die Gelegenheitsfahrer davon, also die Fahrgäste, die keine Monatskarte besitzen, sondern eine einzelne Fahrt zahlen oder ein Viererticket kaufen. Um zu gewährleisten, dass im Vergleich zu den bisher geltenden Preisen keine Benachteiligung entsteht, ist eine Preisbegrenzung eingebaut. Während der Fahrgast bei einer innerstädtischen Fahrt von drei Kilometer Luftlinie nur noch 2,18 Euro statt der klassischten 2,90 Euro zahlen muss, kostet eine innerstädtische Fahrt von sechs Kilometer Luftlinie nicht mehr als die 2,90 Euro, auch wenn nach der neuen Rechnung ein höherer Betrag fällig gewesen wäre. Regelmäßige Nutzer profitieren zudem von einem Stufen-Rabatt, der innerhalb eines 30-Tage-Zeitraumes gewährt wird. Ab der fünften Fahrt gibt es zehn Prozent Rabatt, ab der 20. Fahrt bereits 50 Prozent.

Eine Fahrt kostet pauschal 1,40 Euro, hinzu kommen Kosten von 26 Cent pro angebrochenem Kilometer Luftlinie. Dadurch ergeben sich andere Fahrtpreise als die, die im klassischen VRR-Tarif gelten. Wer beispielsweise von der Neusser Haltestelle „Stadthalle Museum“ nach Düsseldorf zum „Graf-Adolf-Platz“ fahren möchte, der zahlt momentan für das Einzelticket der Preisstufe B sechs Euro. Mit der Berechnung der Luftlinie – in diesem Fall sieben Kilometer – ergibt sich insgesamt ein Preis von nur 3,22 Euro (1,4 Euro plus 7 mal 0,26 Euro). Der Fahrgast spart also pro Fahrt 2,78 Euro. „Es wird keinen Grund mehr geben, von Neuss mit dem Auto nach Düsseldorf zu fahren“, sagt Stephan Lommetz, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss.

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