Hauptverkehrsachse in Neuss Die Jülicher Landstraße soll besser und schöner werden

Neuss. · Rund 14.000 Fahrzeuge rollen täglich über die Hauptverkehrsachse. Das hat Spuren auf der Fahrbahn hinterlassen. Sie soll saniert werden. Die Stadt möchte dies für einen Umbau nutzen. Der Plan: mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger.

 Der Zustand der Jülicher Landstraße ist schlecht, eine Sanierung  zwingend erforderlich.

Der Zustand der Jülicher Landstraße ist schlecht, eine Sanierung  zwingend erforderlich.

Foto: Janßen/Simon Janßen

Sie ist eine der zentralen Einfahrtstraßen nach Neuss. Die Jülicher Landstraße führt nicht nur vom Nahversorgungszentrum am Holzheimer Weg an der Kreispolizeibehörde vorbei in Richtung Innenstadt, sondern verbindet das Stadtgebiet auch mit der A46 sowie dem Kreuz Neuss-West und der A57. Zudem kreuzt sie mit dem Konrad-Adenauer-Ring eine weitere wichtige ­Hauptverbindungsachse.

In den Unterlagen, die Planungsdezernent Christoph Hölters dem Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung in dessen nächster Sitzung am 17. Juni vorlegt, wird ihre Bedeutung entsprechend betont, allerdings verbunden mit einem Bauvorhaben. Denn die Fahrbahn ist marode. Die Botschaft: Eine Sanierung muss zwischen Konrad-Adenauer-Ring und ­Kantstraße her.

Die 14 000 Fahrzeuge, die die Jülicher Landstraße täglich befahren – darunter Busse und zwei Prozent Schwerlastverkehr – haben sichtbar Spuren hinterlassen. Obwohl die Fahrbahndecke 2012 saniert wurde, gibt es Risse und kleine Ausbrüche. Das deutet laut Verwaltung auf eine „unzureichende Tragfähigkeit der unteren Tragschichten“ hin. Zudem könne wegen Absackungen und Verformungen eine ordnungsgemäße Entwässerung nicht mehr sichergestellt werden. Die Erneuerung der Jülicher Landstraße sei aufgrund des schlechten baulichen Zustands zwingend erforderlich. Wäre diese Einschätzung eine Schulnote, dann wäre das ein sattes „Mangelhaft“. Mindestens. Aber nicht nur eine neue Fahrbahndecke soll es geben. Die Verwaltung strebt – der Zeitplan ist noch offen – zum Beispiel wegen zu geringer Gehwegbreite und fehlender Sicherheitstrennstreifen einen Umbau an. Die Situation auf der Jülicher Landstraße soll für Fußgänger und Radfahrer verbessert werden, die Haltestellen sollen barrierefrei gestaltet werden, auch eine Begrünung der Straße ist vorgesehen. Zugleich sollen die vorhandenen Parkmöglichkeiten größtenteils erhalten bleiben. Und vor allem: Raser sollen in Zukunft weniger dazu verleitet werden, aufs Gaspedal zu drücken.

Radwege sollen auf beiden Seiten in Zukunft 1,60 Meter breit sein

Die Fahrbahn soll daher zwischen Konrad-Adenauer-Ring und Polizeibehörde auf 3,25 Meter je Fahrstreifen verschmälert werden. Derzeit ist die dreistreifige Fahrbahn stadtauswärts rund zehn Meter breit, die zweistreifige in Richtung Innenstadt sieben Meter. Die Radwege sollen auf beiden Seiten in Zukunft 1,60 Meter breit sein, hinzu kommt ein halber Meter Sicherheitstrennstreifen zur Fahrbahn. Um zusätzliche Bäume pflanzen zu können, soll der Mittelstreifen verlängert werden. Mit Blick auf die Verkehrssicherheit soll die Lücke im Mittelstreifen an der Shell-Tankstelle geschlossen werden.

Doch es gibt weitere Maßnahmen: Zwischen Polizeibehörde und Am Krausenbaum soll ebenfalls mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Die beiden Fahrstreifen sollen in Zukunft je 3,25 Meter breit sein, derzeit sind es zusammen sieben Meter. Der Radverkehr in Richtung City soll nicht mehr über die Fahrbahn, sondern einen 1,60 Meter breiten Radweg hinter dem Parkstreifen geführt werden. Insgesamt wird der Straßenraum in diesem Bereich vergrößert. Dazu soll ein Eingriff in die öffentliche Grünfläche vorgenommen werden.

Zwischen Am Krausenbaum und Saarstraße soll der Radverkehr über Schutzstreifen auf der Fahrbahn gelenkt werden. Laut Planung entfallen drei Parkplätze wegen Sichtbehinderung. Das Teilstück der Saarstraße zwischen Jülicher Landstraße und Ein- und Ausfahrt der Jet-Tankstelle soll wegen seines baulich schlechten Zustands saniert werden.

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