Maßnahmen in Neuss Schulreinigung: Stadt soll mehr eigens Personal nutzen

Neuss · Bei der Schulreinigung setzt die Stadt neben eigenen Kräften auf externe Dienstleister. In der Politik gibt es Stimmen, die mehr eigenes Personal fordern.

 Am Marie-Curie-Gymnasium ist Hausmeister Ralf Hoeffgen zufrieden mit der Reinigungsfirma. Das ist aber wohl nicht überall der Fall.

Am Marie-Curie-Gymnasium ist Hausmeister Ralf Hoeffgen zufrieden mit der Reinigungsfirma. Das ist aber wohl nicht überall der Fall.

Foto: Georg Salzburg (salz)

. Die Stadt soll sich in Zukunft verstärkt mit eigenem Reinigungspersonal um die Säuberung von Schulgebäuden kümmern. Einen entsprechenden Antrag hat „Die Linke“ für die nächste Sitzung des Schulausschusses gestellt. Das Gremium tagt am Dienstag, 16. Juni, ab 17 Uhr im Zeughaus. „Die Linke“ begründet ihren Vorstoß damit, dass die Reinigungsqualität an den Neusser Schulen deutlich verbessert werden müsse. Dabei geht es um den Regelfall, wie er vor Ausbruch der Corona-Pandemie war. Derzeit werden besondere Reinigungs- und Hygienekonzepte in den Schulen umgesetzt.

Bei der Reinigung ihrer Schulgebäude setzt die Stadt auf einen Mix aus eigenen Kräften und externen Dienstleistern. Schon in der Vergangenheit gab es insbesondere mit Blick auf die Dienstleister allerdings Unzufriedenheit und Beschwerden von Eltern und Lehrern, die zum Teil selbst zu Eimer und Wischmop griffen, um Verschmutzungen zu beseitigen. Im Laufe des vergangenen Jahres wurden Politik und Verwaltung auf die Probleme aufmerksam gemacht. Die Stadt hat daraufhin damit begonnen, auf eine Verbesserung zu drängen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Einer Reinigungsfirma wurde gar gekündigt, ein Ersatz wird gesucht. Derzeit gibt es eine Übergangslösung. „Die Linke“ wendet sich nun gegen eine Neuausschreibung. Die klare Forderung: Die Stadt soll die Reinigung ab August 2020 dauerhaft durch eigene Mitarbeiter übernehmen und für ausreichendes Personal sorgen. Mängel könnten so schneller und nachhaltiger abgestellt werden.

Dass die Schulreinigung unter Eltern ein großes Thema ist, bestätigt Dirk Jansen vom Stadtelternrat. Eine Lösung mit verstärktem städtischen Personal würde er begrüßen. „Das ist eine Diskussion, die unabhängig von Corona geführt werden muss“, sagt Jansen. Derzeit werde wegen der Pandemie besonders auf Sauberkeit und Hygiene geachtet. Das müsse auch so bleiben. „Wir müssen da dauerhaft ein Auge drauf haben.“ Die Frage ist, ob „Die Linke“ Mitstreiter im Schulausschuss findet. Zwar heißt es quer durch die Fraktionen, dass an der Verbesserung der Schulreinigung im Regelbetrieb weiter gearbeitet werden müsse. Stephanie Wellens (CDU) verwehrt sich aber dagegen, dass städtische Mitarbeiter und externe Dienstleister gegeneinander ausgespielt werden. „Ich halte auch nichts von einer Pauschal-Verurteilung einer gesamten Handwerksbranche wie der Gebäudereiniger“, betont sie. Man müsse in Ausschreibung und Vertragsgestaltung die zu erbringenden Leistungen und die Qualitätskontrolle festlegen.

Ralph-Erich Hildebrandt (SPD), der selbst als Lehrer in Langenfeld tätig ist, sieht andere Dinge, die geklärt werden müssen. „Mit dem Mittelweg aus eigenen und externen Reinigungskräften sehe ich Neuss gut aufgestellt“, sagt Hildebrandt.

Es gebe immer Flächen, über die gesondert gesprochen werden müsse. „Aber wir sollten unser Augenmerk auf die Lehren aus der Corona-Pandemie richten und sehen, wie ein Hygiene- und Reinigungskonzept im Schulbetrieb nach den Sommerferien aussehen kann.“

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