Neviges : Wenn der Mensch zur Maschine wird
Neviges. Bereits die Mutter von Jacqueline Montemurri begeisterte sich für das Thema Raumfahrt. „Sie hatte seinerzeit alles gesammelt, was mit dem Thema zu tun hatte, von Briefmarken bis Postkarten“, berichtet die Tochter.
Allerdings handelte es sich dabei hauptsächlich um Sachen aus dem Ostblock, vor allem um sowjetische Exkursionen ins All. Damals lebte die Familie in der DDR, aber da die Vorfahren aus Italien kamen und die Mutter immer die Staatsangehörigkeit des Mittelmeerlandes besaß, konnten Mutter und Tochter weit vor der Wende den real-existierenden Sozialismus auf deutschem Boden entfliehen.
In der Bundesrepublik studierte die von Technik begeisterte junge Frau an der Fachhochschule Aachen Luft- und Raumfahrttechnik. Durch den Beruf ihres Mannes bei einem Velberter Autozulieferer kam Jacqueline Montemurri ins Niederbergische und ließ sich in Neviges nieder. Da sie immer schon gerne geschrieben hat, machte sie sich mit ihrem naturwissenschaftlichen und technischem Wissen daran, einen Science-Fiction-Roman zu schreiben. Das erste Werk hieß „Die Maggon-Kopie“. „Es geht ums Klonen“, bringt es die Autorin ganz vereinfacht auf den Punkt. Mit ihrem Eerrstling beeindruckte Montemurri die Fachwelt: „Mein Debüt wurde direkt für den Deutschen Science Fiction-Preis nominiert.“ Einen Preis gab es nicht, aber immerhin war Jacqueline Montemurri stolz.
Kurd-Laßwitz-Preis für
die beste Erzählung
Beflügelt von der Anerkennung folgten weitere Werke. Jetzt durfte sich die Geschichtenerfinderin über eine weitere Ehrung freuen: Sie hat den Kurd-Laßwitz-Preis gewonnen, der neben dem Deutschen Science-Fiction-Preis die bedeutendste Auszeichnung in dieser Sparte ist. „Ich erhielt ihn für die beste Erzählung. Parallel wurden Andreas Eschbach für den besten deutschsprachigen Roman und Margaret Atwood für das beste ausländische Werk ausgezeichnet. Ich bin sehr stolz, neben diesen Literaturgrößen genannt zu werden“, räumt die Schriftstellerin ein.