Velbert Jetzt ist Neviges an der Reihe

Velbert. · „Die Eröffnung der Stadtgalerie war für uns die Motivation, dass wir das Fassadenprogramm mit der Subventionierung umsetzen wollten. Die Menschen sollen begeistert sein, wenn sie zur Galerie gehen.“ So begründet Andreas Wohlgemuth, der Besitzer der Häuser Mittelstraße 6 bis 8 in der Velberter Innenstadt, warum er rund 12 000 Euro in die Neugestaltung der Straßenansicht gesteckt hat.

 Bürgermeister Dirk Lukrafka (v.l.), Hausbesitzer Andreas Wohlgemuth mit Tochter Aimée und Katrin Neumann vom Planungsamt stellen an der Mittelstraße eine gelungene Fassadenrenovierung vor. Ein ähnliches Programm zur Wohnumfelderneuerung wird jetzt für Neviges aufgelegt.

Bürgermeister Dirk Lukrafka (v.l.), Hausbesitzer Andreas Wohlgemuth mit Tochter Aimée und Katrin Neumann vom Planungsamt stellen an der Mittelstraße eine gelungene Fassadenrenovierung vor. Ein ähnliches Programm zur Wohnumfelderneuerung wird jetzt für Neviges aufgelegt.

Foto: Ulrich Bangert

„Der alte Anstrich war bestimmt 35 Jahre alt, er war bröckelig und musste beigeputzt werden“, so der Hausbesitzer, der zusammen mit Tochter Aimée die Farben und die Gestaltung aussuchte. „Das Ganze sollte natürlich zu Farbgestaltung der Galerie ­passen.“

Wo der Hausbesitzer einmal beim Renovieren war, ließ er zuvor neue Fenster einsetzen und Bäder sowie Küchen mitsamt der Verrohrung grundsanieren. „Sonst macht das alles keinen Sinn“, so der Geschäftsführer einer Firma für Elektromaschinen, der selber in dem Haus wohnt. Das Interesse an der Immobilie sei gestiegen: „Ich habe viele Anfragen für die beiden Ladenlokale erhalten, jetzt muss ich gucken, was passt.“

Die Maßnahme ist Teil des „Fassaden- und Wohnumfeldprogramms Innenstadt“, mit dem 2017 ein erstes Objekt in dem Bereich zwischen Sternbergstraße und Kleestraße verschönert wurde. „Inzwischen konnten 26 Fassaden in diesem Bereich renoviert werden, zehn weitere sind in der Bearbeitung“, so Katrin Neumann. Sie schildert, wie Hausbesitzer in den Genuss der Förderung durch die Landesmittel kommen: „Der Eigentümer stellt einen Antrag und muss versichern, dass der Anstrich alt ist. Nur weil einem der Farbton nicht gefällt, kann man das nicht machen. Anschließend müssen drei Angebote von einem Maler, Gerüstbauer und eventuell von einem Stuckateur eingeholt und vorgelegt werden. Wir fördern nur die günstigsten Bieter, wenn der Hauseigentümer einen teureren Handwerker beauftragen will, muss er die Differenz selber übernehmen. Selbstverständlich besprechen wir gemeinsam den Farbton, der muss sich ins Straßenbild einfügen.“

Stadtverwaltung informierte den Hausbesitzer über das Programm

Bürgermeister Dirk Lukrafka wollte vom Immobilienbesitzer Wohlgemuth wissen, wie er auf das Programm aufmerksam geworden ist. „Ich bin von der Verwaltung angeschrieben worden und auf die Förderung hingewiesen worden.“ Dirk Lukrafla freut sich, dass die Maßnahme Früchte trägt: „Es war unser Ansinnen, mit dem Programm die Stadt zu verschönern, denn wir haben attraktive Fassaden aus der Gründerzeit in der Innenstadt.“

Im Rahmen des bis 2021 angesetzten Wohnumfeldprogramms erhalten Hauseigentümer eine 40-prozentige Förderung zur Fassadenrenovierung. Für die Nevigeser Innenstadt wurde seit langem nach einer ebensolchen Fördermaßnahme gerufen. Die ist jetzt in greifbarer Nähe gerückt: Der Bürgermeister weist darauf hin, dass noch vor Ostern das Stadterneuerungsprogramm Neviges vom Land bewilligt wurde. Das Interesse ist groß: „Die Anfragen sind da, wir haben auch eine erste Begehung durch den Stadtteil gemacht“, verrät Katrin Neumann. „Wenn wir in Velbert fertig sind, beginnen wir mit Neviges, das wird noch in diesem Jahr möglich sein“, so ihr Versprechen.

Die Sache hat allerdings einen kleinen Haken: Der Fördersatz des Landes Nordrhein-Westfalen fällt jetzt etwas niedriger aus, so dass statt 40 Prozent nur 35 Prozent der Baukosten erstattet werden.

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