Fußball Hilden drängt auf Vorentscheidung

Kreis Mettmann. · Der VfB 03 will sich ausgerechnet im Derby gegen Ratingen 04/19 Luft im Kampf gegen den Abstieg verschaffen. In Baumberg werden sich die Sportfreunde von ihrem Cheftrainer trennen.

 Der Hildener Patrick Percoco (r.) verpasst die verbleibenden Spiele in dieser Saison wegen eines Muskelfaserrisses.

Der Hildener Patrick Percoco (r.) verpasst die verbleibenden Spiele in dieser Saison wegen eines Muskelfaserrisses.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Fußballer des VfB 03 gehen in den Endspurt. Noch drei Spieltage haben sie in der Oberliga vor der Brust – und wenn es ganz schlecht läuft, bringt erst die letzte Partie gegen das abgeschlagene Schlusslicht FSV Duisburg den Klassenerhalt. Doch daran verschwenden die Hildener keinen Gedanken. Ihr Ziel ist klar: Mit einem Sieg am Sonntag bei Ratingen 04/19 wollen sie den entscheidenden Schritt für den Verbleib in der Liga machen. Ein hehres Unterfangen, denn die Aufgabe hat es in sich. In den vergangenen Jahren hat das Derby seinen Reiz nicht verloren – immer wieder wechseln die Rollen von Sieger und Verlierer. Und das unabhängig vom Tabellenstand. Zwar gehen die Ratinger als Tabellenvierter in die Begegnung, doch die Hildener (12.) wuchern mit dem Pfund des 3:2-Hinspielsieges. Will heißen: Auch diesmal ist das Ende vollkommen offen. Zumal der Sieg des VfB 03 seinerzeit am seidenen Faden hing, weil Kaan Terzi in der Schlussminute nach einer Hereingabe ganz frei stand, aber das Kunststück fertig brachte, das Leder nur an die Latte zu köpfen. Nicht nur 04/19-Trainer Alfonso del Cueto entglitten angesichts dieses Missgeschicks die Gesichtszüge.

Der Trainer des VfB 03, Marc Bach, stellt mit Blick auf die Tabelle fest: „Es ist verrückt, dass man mit 41 Punkten noch um den Klassenerhalt zittern muss.“ Der Respekt vor den Gastgebern ist groß, deshalb betont Bach: „Auch ein Punkt kann schon wichtig sein.“ Letztlich hofft der Coach aber auf drei Zähler, um den Druck vom nächsten Heimspiel gegen den SC West zu nehmen. bs

Ratingen läuft Gefahr, die gute Tabellenposition zu verspielen

Drei Spieltage vor dem Ende der Saison zeigt die Formkurve von Ratingen 04/19 eindeutig nach unten: Zwei Niederlagen kassierte der Tabellenvierte zuletzt – und er läuft aktuell Gefahr die gute Position noch zu verspielen. „Momentan machen sich die Jungs vieles kaputt“, sagt Trainer Alfonso del Cueto, der mit den Leistungen bei den jüngsten Niederlagen gegen Monheim und Schonnebeck wenig anfangen konnte. Daher fordert der Spanier fürs letzte Heimspiel der Saison einen Sieg gegen den VfB Hilden: „Wir müssen gucken, dass wir wieder in die Spur kommen. Drei Spiele sind es noch, daher müssen wir wieder anfangen zu punkten, wenn wir in der Tabelle bleiben wollen, wo wir jetzt sind“.

Ratingen trifft – wie zuletzt in Schonnebeck – erneut auf einen Gegner, der nichts zu verschenken hat. Ratingens Coach zeigt sich gewarnt: „Wir haben letzten Sonntag gesehen, was passiert, wenn eine Mannschaft noch gewinnen muss, und es für die andere um nichts mehr geht. Hildens Mannschaft hat einen Lauf, und sie ist noch nicht gerettet. Die werden sehr konzentriert zu Werke gehen.“ cda

Der FC Monheim will gegen
die Bequemlichkeit ankämpfen

Es gehört zu den üblichen Vorgängen im Fußball, dass es für viele Mannschaften schon einige Spieltage vor dem Saisonende um nicht mehr wirklich viel geht. Abgesehen von den wenigen Teams, die um den Aufstieg oder gegen den Abstieg kämpfen, wird in der Mitte der Tabelle das Niemandsland in der Regel von Woche zu Woche größer. Der Oberligist FC Monheim etwa steckt als Siebter nun seit einigen Wochen in diesem Bereich fest, und er verlor zuletzt zweimal ein Heimspiel gegen Mannschaften, die noch um den Klassenerhalt bangen (ETB SW Essen und SC Düsseldorf-West). Dazwischen zeigte die Mannschaft von Trainer Dennis Ruess mit dem 4:2 bei Ratingen 04/19, was eigentlich in ihr steckt.

„Dass der Spannungsbogen bei einer Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand steht und noch um den Klassenerhalt bangt, ein anderer ist als bei einer Mannschaft, die ihre Ziele erreicht hat, ist klar. Und das taugt vielleicht als Erklärungsversuch. Aber es ist natürlich überhaupt nicht das, was wir wollen. Und wir akzeptieren nicht, dass wir uns jetzt alles, was wir uns über Monate erarbeitet haben, aus Bequemlichkeit mit dem Hintern wieder einreißen“, sagt Ruess.

Sein Team könnte die hervorragende Ausbeute von 50 Punkten aus der Saison nach dem Aufstieg sogar noch übertreffen. Dafür ist ein Sieg beim abgeschlagenen Letzten FSV Duisburg (Sonntag, 15.30 Uhr) fest eingeplant. „Das ist eine ganz unangenehme Aufgabe, weil jeder von uns erwartet, dass wir das Spiel klar für uns entscheiden. Wenn wir aber mit derselben Attitüde in die Partie gehen wie am vergangenen Sonntag, dann werden wir auch da nichts holen. Ich halte Duisburg nach wie vor für eine qualitativ gut besetzte Mannschaft.“, so Ruess. mroe

Die SFB-Verantwortlichen wollen neuen Mann als ersten Trainer

Die Sportfreunde Baumberg bestreiten derzeit die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte und stehen als Vizemeister fest. Die sportlich Verantwortlichen müssten sich woanders kaum besonders lange bewerben. An der Sandstraße scheinen die Uhren anders zu gehen. Jetzt ist klar, dass sich zur neuen Serie einiges verändern wird: Francisco Carrasco, der in einem Viererteam die Rolle des Cheftrainers hatte, steht nicht mehr zur Verfügung. Redouan Yotla, einst Sportlicher Leiter beziehungsweise Obmann, scheidet ebenfalls aus dem Trainerteam aus, zu dem noch die Co-Trainer Michael Rentmeister und Hayreddin Maslar sowie Carsten Scheel als Torwart-Trainer gehören.

Carrasco erklärt dazu einsilbig: „Unter diesen Bedingungen geht es für mich nicht, dass ich weitermache.“ Der SFB-Vorsitzende Jürgen Schick sagt: „Wir wollen uns anders orientieren. Und das wollen wir mit einem anderen Trainerteam angehen.“ Übersetzung: Ein Chefcoach Carrasco in der Saison 2019/2020 stand nie zur Debatte. „Ich würde ihn gerne als Co-Trainer halten“, sagt Schick, „aber es wird ein anderer erster Trainer kommen. Wir halten das für den richtigen Weg.“

Auf die Mannschaft – zuletzt acht Spiele, sieben Siege, ein Unentschieden, 22 Punkte – könnte das belastend wirken. Ob die Serie hält, wird sich am Sonntag (15 Uhr, Sandstraße) gegen den Tabellendritten FC Bocholt zeigen. mid

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