Fußball Der zweite Platz ist Baumberg sicher

Kreis Mettmann. · In der Oberliga gewannen die Sportfreunde bei TuRU Düsseldorf mit 3:1. Hilden setzte sich technisch versiert mit 4:1 gegen Essen durch.

 Der Baumberger Schlussmann Tayfun Altin war Garant dafür, dass die Sportfreunde nicht in Rückstand gerieten.

Der Baumberger Schlussmann Tayfun Altin war Garant dafür, dass die Sportfreunde nicht in Rückstand gerieten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zuerst war nur ein Spitzenteam light drin. Höchstens. Und dass der Fußball-Oberligist Sportfreunde Baumberg im Spiel bei TuRU Düsseldorf nach einem gruseligen ersten Durchgang nicht in Rückstand geriet, hatte er nur dem starken Keeper Tayfun Altin zu verdanken. Nach der Pause zeigte das Team von Trainer Francisco Carrasco dann, warum es in der Tabelle so weit oben steht – mit gesteigerter Spielfreude und mehr Zug zu Tor. Unter dem Strich nahmen die Baumberger einen 3:1 (0:0)-Erfolg mit, der ein paar Augenblicke später sogar veredelt wurde. Weil der Dritte 1. FC Bocholt gegen den Meister VfB Homberg verlor (1:2), ist den Sportfreunden bei zehn Punkten Vorsprung drei Runden vor dem Saisonschluss die Vizemeisterschaft sicher.

Das Niveau der Partie hielt sich zunächst im Bereich der kontrollierten Langeweile. „Die erste Hälfte ging klar an TuRU“, gab Carrasco später zu, „das war wirklich nicht gut von uns. Wir hatten Glück, dass wir nicht zurückliegen.“ Kein großes Wunder: Weil die Gäste defensiv viel zu fahrlässig wirkten, fingen sie sich einen Konter ein und Torhüter Altin musste zum ersten Mal rettend eingreifen (8.). Eine einzige Szene war vor dem Wechsel der Nachweis von Qualität bei den Gästen, als Robin Hömig nach einer sehenswerten Aktion mit seinem Schuss die Latte traf (29.).

Anschließend war erneut Altin-Zeit, als der frei vor ihm auftauchende Ex-Baumberger Muhammet Ucar wohl selbst glaubte, der Ball werde im Netz landen. Der Schlussmann bekam allerdings in der letzten Sekunde mit einem großartigen Reflex den Fuß hoch und wehrte ab (33.). Sehen lassen konnte sich zudem die Parade wenig später gegen Jacub Przybylko (37.).

Die Gäste brauchten dann nur 180 Sekunden, um der TuRU komplett den Stecker zu ziehen. Der Konter über Robin Hömig landete bei Louis Klotz, der nun mit Wucht für die 1:0-Führung sorgte (48.). Anschließend nutzte der aufgerückte Verteidiger Jörn Zimmermann das Chaos in der Düsseldorfer Abwehr zum 2:0 aus (55.). Und nachdem Jannik Weber eine Großchance vergeben hatte (66.), erzielte Roberto Guirino den schönsten Treffer des Tages. Klotz flankte und Guirino jagte das Spielgerät mit einer Direkt-Abnahme aus 20 Metern Entfernung in den Winkel – 3:0 (71.). Damit war das Spiel entschieden und das 1:3 (83.) der Gastgeber lediglich Ergebniskosmetik. mid

VfB Hilden leistete gegen den ETB sehenswert Wiedergutmachung

Nach der 2:5-Niederlage im Derby bei den Sportfreunden Baumberg zeigte sich Marc Bach von der Leistung seiner Mannschaft noch „maximal enttäuscht“, weil sie es nicht schaffte, eine kompakte und griffige Vorstellung zu liefern. Eine Woche später entspannten sich die Gesichtszüge des Trainers deutlich, denn mit dem 4:1-Erfolg leistete der VfB 03 Wiedergutmachung. „Wir waren von Beginn an besser, waren griffig und sehr aggressiv“, analysierte der Hildener Coach und sprach von einer geschlossenen Leistung. Sein Gegenüber Manfred Wölpper hingegen haderte mit dem schwachen Auftritt seines Teams. „Ich bin absolut geschockt, wie so ein Leistungsabfall möglich ist“, gestand der ETB-Trainer und ergänzte: „Wir hatten heute nicht die gute Mentalität der letzten Wochen, waren nicht so griffig und so gallig. In der zweiten Halbzeit haben wir dann vogelwild gespielt – Hilden ist ständig allein aufs Tor zu gelaufen.“

Angesichts der vielen Konter der Platzherren rief ein Essener Fan: „Denkt doch mal ans Torverhältnis.“ Denn auch das könnte in der Endabrechnung im Abstiegskampf eine Rolle spielen. Nach der Niederlage steckt der ETB jedenfalls wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt, doch auch die Hildener sind beileibe noch nicht gerettet, auch wenn sie die Essener durch den Sieg in der Tabelle überholten. Denn die Abstiegskonkurrenten SC West und Union Nettetal fuhren ebenfalls jeweils drei Punkte ein – damit bleibt die Tabellenlage eng.

Von Beginn an sahen die Zuschauer eine kampfbetonte Begegnung. Das Geschehen spielte sich weitestgehend im Mittelfeld ab, da beide Mannschaften auf starke Abwehrreihen bauten. Fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit setzte sich Stefan Schaumburg jedoch auf der rechten Seite durch, bediente mit feinem Pass Timo Kunzl, der im Fünf-Meter-Raum mit dem Rücken zum Tor stand und das Leder mit der Hacke ins Netz beförderte.

Allzu lange konnten sich die Fußballer des VfB 03 aber nicht über die 1:0-Führung freuen. Nach einem Diagonalpass von der rechten Seite in den Hildener Strafraum glich Emre Kilav mit einem flachen Schuss gegen die Laufrichtung von Schlussmann Marvin Oberhoff zum 1:1 (41.) aus. Ein Moment der Unachtsamkeit in der Hildener Abwehr, der Bach mächtig ärgerte. „Wir schaffen es nicht, dieses 1:0 zur Pause zu halten – wir sind aber positiv geblieben“, erklärte der VfB-Coach.

Nach dem Wiederanpfiff verzeichneten die Essener die erste gute Szene, doch die Hereingabe von Emre Kilav war etwas zu lang für Max Haubus, der am kurzen Pfosten lauerte (48.). Die Hildener Offensive erhöhte den Druck. Den Schuss von Schaumburg wehrte Fabrice Haller, der für den verletzten Stammkeeper Andre Bley zwischen die Pfosten rückte, noch ab, gegen den Nachschuss von Talha Demir zum 2:1 (56.) war er jedoch machtlos.

Diesmal blieben die Gastgeber nach der erneuten Führung wachsam. Und der Treffer gab Demir sichtlich Auftrieb. Der Mittelfeldmann tankte sich über die linke Seite in den Strafraum und seine scharfe, flache Hereingabe schob Timo Kunzl am langen Pfosten zum 3:1 (62.) über die Torlinie. Coach Bach nannte Kunzl später den „verkappten Matchwinner“ und sagte: „Manchmal ist das Pech des einen das Glück des anderen.“ Ursprünglich hatte das Trainergespann Patrick Percoco für die Startelf vorgesehen, doch der 27-Jährige zerrte sich beim Aufwärmen die Adduktoren.

In der Schlussphase schwand die Essener Gegenwehr zusehends. Das i-Tüpfelchen auf die Hildener Leistung leitete Schaumburg mit einem feinen Heber auf Fabio di Gaetano ein. Der blieb zunächst an Schlussmann Haller hängen, nahm dann aber den Abpraller auf und schob das Leder frei vor dem Essener Kasten zum 4:1 (83.) ein. bs

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