Eiskunstlaufen: Eine Urkunde von Tanja

Die talentierten Eisprinzessinnen treffen beim Ina-Bauer-Pokal in der Rheinlandhalle ihr großes Idol und wollen ihm nacheifern.

Krefeld. Die siebenjährige Anna-Maria hat schon unzählige Pokale in ihrer jungen Eislauf-Karriere entgegen genommen, aber noch nie war sie dabei so stolz wie am Samstag. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass ein Star wie Tanja Szewczenko die Siegerehrung vornimmt. "Das war ein ganz besonderer Augenblick, als ich den Ehren-Pokal von Tanja bekommen habe. Ich sehe sie oft im Fernsehen und denke dann immer, so will ich auch mal springen können", schwärmt Anna-Maria Bansleben und hat die Enttäuschung über ihren vierten Platz bei den Kunstläufern schon fast wieder vergessen.

Erstmals vergab die Jury beim Ina-Bauer-Pokal einen Sonderpreis für Ausdruck und Interpretation, "für die Mädchen ein wunderschöner Ansporn", sagt die Vorsitzende des Eissport-Vereins Krefeld, Cordula Meisgen. Mit 14 Starterinnen in den Disziplinen Freiläufer, Figurenläufer und Kunstläufer waren die Gastgeber so stark vertreten wie in keinem Jahr zuvor. "Ein Beweis für unsere tolle Nachwuchsarbeit", erklärt Meisgen stolz. Alleine fünf Läuferinnen wurden bereits bei der Vorsichtung in den Landeskader NRW aufgenommen und erhalten so über das Jahr hinweg eine besondere Förderung.

Neben Anna-Maria gehört auch Fiona Meisgen zu den Auserwählten. Das bewies die Siebenjährige eindrucksvoll mit einem zweiten Platz bei den Figurenläufern vor heimischem Publikum in der Rheinlandhalle. Mit traumwandlerischer Sicherheit brachte sie ihre Kür zu der Musik von "Die Schöne und das Biest" aufs Eis. Zur großen Freude ihrer Mutter klappte dieses Mal sogar der Axel. "Den hat sie lange nicht mehr gestanden und dann gerade hier bei so einer Konkurrenz", strahlt Cordula Meisgen.

Seit jeher ist der Ina-Bauer-Pokal dafür bekannt, dass Kinder in frühem Alter und mit großem Potential zusammentreffen. "Von einem Massenstart kann deshalb keine Rede sein, 40 Anmeldungen wie in diesem Jahr sind aber schon viel", so die Vorsitzende des EVK. Zu den großen Talenten in Krefeld gehörte 1984 auch Tanja Szewczenko. "Der Ina-Bauer-Pokal war mein erster richtiger Wettkampf und ich habe ihn gleich gewonnen". Stolz zeigt sie ihre Siegerurkunde von damals, als sie gerade sechs Jahre alt war. "So hat alles angefangen", erinnert sich die dreimalige Deutsche Meisterin. In den Jahren darauf hat sie dann das geschafft, wovon die Nachwuchsläuferinnen bislang nur träumen können. "Sie ist mein großes Vorbild", sagt Anna-Maria und Fiona stimmt ihr zu. "Ja in ihre Fußstapfen zu treten, wäre toll." Nach ihren tollen Leistungen beim Ina-Bauer-Pokal haben sie zumindest eines sicher: Tanjas Anerkennung.

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