HSG und der neue Spaßfaktor

Nach der Pleitenserie ist Ruhe in Düsseldorf eingekehrt. Der Trainer vermittelt nun mehr Freude.

<strong>Düsseldorf. Ein Lehrer trifft seinen Schüler. Als Trainer hatte Georgi Sviridenko während seiner Zeit in Berlin einen jungen Mann namens Rico Litzinger unter seinen Fittichen. Der Linkshänder ist nun einer der Aktivposten bei der HGSchwetzingen/Oftersheim, dem nächsten Gegner der HSGDüsseldorf. "Ein talentierter Bursche", urteilt Sviridenko vor der Partie am Freitag (20Uhr, Reisholz) in der 2.Handball-Bundesliga über den 23-Jährigen. Womöglich bahnt sich ein Wechsel Litzingers nach Düsseldorf an, denn die HSG sucht noch einen wurfstarken Akteur für den halbrechten Rückraum. Mike Makowka ist bislang der einzige Linkshänder, den der Absteiger auf dieser Position aufbieten kann. Aber Sviridenko hält sich bedeckt, der Weißrusse möchte vor den kommenden drei Hammerspielen gegen Schwetzingen/Oftersheim, Nettelstedt und in Coburg innerhalb von acht Tagen keine neue Unruhe in die Mannschaft bringen.

Die Mannschaft hat sich nach den Chaos-Wochen inzwischen gefangen

Nach den vergangenen Chaos-Wochen der HSG mit drei Niederlagen und zwei Unentschieden in der zweiten Liga hat sich das Team um Spielmacher Jens Sieberger inzwischen gefangen. Die oft schlechte Stimmung bei den Übungseinheiten ist einer lockeren Atmosphäre gewichen. "Der Spaßfaktor ist bei uns jetzt größer, auch beim Training", sagt der 44-Jährige. Gegen Schwetzingen soll er am Freitag noch größer werden. Davon geht auch Frank Flatten aus. "Ein Sieg ist für uns Pflicht. Die Mannschaft harmoniert immer besser", sagt der Manager vor dem Spiel gegen den Liga-15. Der 42-Jährige hatte das Eis zwischen Trainer und Mannschaft gebrochen, auch durch sein Bekenntnis pro Sviridenko, das dem Trainer gut getan hat. Sviridenko wirkt gelassener, was auch Jens Sieberger aufgefallen ist. "Er ist lockerer geworden und lacht wieder mehr." Die straffen Zügel im Training hat der Trainer ebenfalls gelockert. Das kommt bei den Profi-Handballern an.

"Das Training wurde etwas umgestellt. Georgi ist uns in einigen Dingen entgegen gekommen", sagt Sieberger. Es scheint eine logische Gleichung: Die neue Lockerheit in der Mannschaft wirkt als Motivationsspritze. "Es macht einfach Spaß, wenn man im Spiel zur Sache geht und man sieht, dass es klappt", blickt der Kapitän auf das Spiel in Bittenfeld zurück. "Ich hoffe das war eine Initialzündung."

DHB-Pokal Wenn die HSG am kommenden Mittwoch Erstligist TuS N-Lübbecke zur Achtelfinalpartie empfängt, soll es wieder voll werden in der Reisholzer Halle. Frank Flatten vermeldete gestern bereits über 500 im Vorverkauf abgesetzte Karten. "Zudem haben wir schon zwei Logen vermietet", so der Manager. Um der Lage Herr zu werden, wird es wieder einen Pendelbusverkehr geben. Die Plätze in der Tiefgarage an der Halle sind wegen Bauarbeiten begrenzt.

Benefizspiel HSG-Profi Jens Sieberger ist am 2. Dezember in Saarbrücken am Start, wenn eine Saarlandauswahl gegen die deutsche Nationalmannschaft antritt. Gemeinsam mit seinem Bruder Peter und Stars wie Christian Schwarzer spielt der gebürtige Saarbrückener für einen guten Zweck. Nutznießer ist der Joachim-Deckarm-Fonds, der den seit seinem tragischen Unfall behinderten ehemaligen Weltklassehandballer Jo Deckarm im Alltag unterstützt.

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